Die PokemonGO-App des CIA tut, was der Patriot Act nicht kann

amashtweetDatenschützer (das ist Eliten-Neusprech für „normale Menschen“) befanden sich Anfang dieser Woche in Feierlaune, als ein weiterer Versuch vom Repräsentantenhaus abgeschmettert wurde, um die Schnüffelbestimmungen des Patriot Acts zu erweitern. Die House Resolution 5606, besser bekannt unter ihrem Orwell’schen Namen „Anti-Terrorism Information Sharing is Strength Act“, hätte es Big Brother erlaubt auf finanzielle Informationen der amerikanischen Bürger zuzugreifen auf Basis dessen, was die Regierung als „verdächtige Aktivitäten“ einstuft. In Anbetracht der Tatsache, dass das Department of Homeland Security in der Vergangenheit solche Dinge wie die Verwendung eines Fernglases, die Bezahlung mit Bargeld oder sogar „normal zu erscheinen“ als „mögliche terroristische Aktivität“ bezeichnete (und damit so gut wie jeden Bürger zu einem möglichen Terroristen machte), kann nun jeder aufatmen, dass der Gesetzesvorschlag abgeschmettert wurde.

Doch atmet nicht zu tief auf, denn genau wie diese Bedrohung der Privatsphäre ausgelöscht wurde, begann eine andere an Momentum zu gewinnen und ihren Platz einzunehmen. Sie nennt sich „Pokemon Go“ und ist ein sogenanntes „Augmented Reality“ Spiel, das es seinen Nutzern erlaubt, virtuelle Pokemons einzufangen, zu trainieren und in die Schlacht zu führen, indem man sie mit seinem Smartphone in der echten Welt verfolgt.

pokemongoDabei muss ich zugeben: Obwohl ich im Land der Anime und Videospiele lebe, habe ich noch nie irgendwelche Pokemon-Spiele gespielt, keine der Shows gesehen, eines der Comics gelesen oder auch nur eines der Spielzeuge gekauft, die mit diesem Franchise verbunden sind. Ich weiß überhaupt nichts darüber, außer den Namen von diesem allgegenwärtigen gelben Pikachu Charakter. Wenn ihr also genauso altmodisch seid wie ich, dann werdet ihr überrascht sein zu erfahren, dass die „Pokemon Go“-App, die vor nur einer Woche startete, zur heißesten Sache des Planeten wurde.

Um zu veranschaulichen, wie beliebt dieses Spiel ist: Die App wurde binnen 24 Stunden, nachdem sie auf den Markt kam, zur am Meisten runtergeladenen App überhaupt. Jetzt, eine Woche nach dem Start, wurde sie geschätzte 7,5 Millionen Mal in den USA alleine runtergeladen und generiert circa 1,6 Millionen Dollar pro Tag für Nintendo. Doch hier ist der wirkliche irrsinnige Teil: In nur den ersten zwei Handelstagen nach dem Spielstart stieg Nintendos Marktwert um erstaunliche 7,5 Milliarden Dollar. Das ist richtig, Leute, es ist nicht nur ein Spiel, es ist ein Phänomen.

Für diejenigen, die mit „Augmented Reality Gaming“ nicht vertraut sind, es ist eine Art von Spiel, wo man virtuelle Charaktere oder Objekte verfolgt, die auf seinem Smartphone vor realen Umgebungen erscheinen. Das Pokemon Go Spiel fordert unzählige Leute dazu auf auf die Straße zu gehen um wilde Pokemons zu jagen und zu fangen.

Das Spiel fordert auch zu Raubüberfällen, Gewalt, Hoaxes und Hysterie auf.

pokemonilluminatiAuf der harmloseren Seite versuchen bereits einige Restaurants und Geschäfte mit ihrer Nähe zu Hotspots mit viel In-Game Aktivitäten Geld zu machen. Auf der weniger harmlosen Seite verwenden Räuber jetzt „Köder“ (die Pokemons zu einem bestimmten Punkt anziehen), um Spieler anzulocken und auszurauben. Ein 19-jähriger, der in einem ländlichen Fluss nach Wasser-Pokemons suchte, entdeckte eine Wasserleiche, ein IT-Manager wurde nach einer Online-Facebook-Schimpftirade entlassen, die von Frustration durch das Spiel inspiriert wurde, und ein YouTuber, der das Spiel live streamte, während er für Uber Taxi fuhr, sah angeblich jemanden, der direkt vor ihm ermordert wurde … doch dies stellte sich als Hoax heraus.

Wenn ihr euch wundert, was hier vor sich geht, seid ihr nicht die einzigen. Es macht den Eindruck, als würde das Internet kollektiv irre werden wegen dieser App, da die Grenze zwischen Spiel und der realen Welt unschärfer wird. Doch vielleicht verblasst all dies im Vergleich zu den Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Spiels.

Erstens erfordert die App eine übermäßige Menge von Berechtigungen auf dem Gerät eines Benutzers, einschließlich der Fähigkeit, deine Kontakte zu lesen, Konten auf dem Gerät zu finden und auf die Kamera zuzugreifen. Die App verlangt sogar nach Vollzugriff auf das Google-Konto des Benutzers, mit dem es dann deine E-Mails lesen kann, Mails von eurem Konto versenden kann, eure Google Drive Dokumente und Fotos durchsuchen, etc. Doch das ist anscheinend nur „ein Fehler“ und wird „bald korrigiert“ werden.

Zweitens enthält die Datenschutzerklärung des Spiels solche Perlen wie: „Wir können jegliche Informationen über Sie (oder ihr autorisiertes Kind), die wir besitzen oder kontrollieren, für die Regierung oder Strafverfolgungsbehörden oder private Parteien offenlegen.“ Was könnte da schon schiefgehen?

Doch wartet, es wird noch schlimmer!

pokemoncia-e1468423010231Der Hersteller der App? Niantic Labs. Noch nie davon gehört? Das liegt daran, dass es bis letztes Jahr noch ein internes Start-Up von niemand geringerem als Google war, das mit der NSA verbandelte Big Brother Unternehmen. Sogar jetzt bleibt Google einer von Niantics größten Unterstützern. Niantic wurde von John Hanke gegründet, der auch Keyhole Inc. gründete, das Vermessungsunternehmen, das mit etwas Startgeld von In-Q-Tel versorgt wurde, dem Venture-Capital-Arm der CIA, und das schließlich als Google Maps auf den Markt kam.

Also ja, das Pokemon-Spiel, das gerade das Internet im Sturm erobert (und all eure Daten abschöpft, einschließlich Aktivitäten, Bewegungen und die Kommunikation) wurde von einem mit der CIA verbundenen Geschäftsmann erschaffen, der seine Firma bei Google reifen ließ.

Fühlt ihr euch schon sicher?

Wie sich herausstellt brauchen die großen, bösen Big Brother Spione der NSA, des DHS und der CIA ihre Patriot Act-Macht gar nicht. Alles, was die Elite tun muss, ist eine lustige, glänzende App für die Leute zu entwickeln, die damit herumspielen, und sie werden buchstäblich für ihre eigene Überwachung bezahlen.

Willkommen in der „Matrix Economy“, wo Leute dafür bezahlen, um sich selbst auszuspionieren … und auch noch Spaß dabei haben!

Huxley wäre stolz.

cia-pokemonQuelle

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