Adblock Plus kauft Flattr

von TorrentFreak, am 5. April 2017

Das Unternehmen hinter der beliebten Adblock Plus Software hat Flattr aufgekauft, jenes Micropayment-Service, welches vom PirateBay-Gründer Peter Sunde mitgegründet wurde. Mit diesem Deal hoffen die beiden Unternehmen, ihre Partnerschaft auf die nächste Stufe zu heben und Herausgebern einen Weg zu bieten, bezahlt zu werden, ohne lästige Werbung schalten zu müssen.

Nachdem der PirateBay Mitbegründer Peter Sunde seine Verbindungen zur berüchtigten Torrent-Seite abgebrochen hat, widmete er sich mehreren neuen Projekten.

Das Micropayment-System Flattr ist eines seiner bekanntesten Unternehmungen. Mit Flattr können Leute schnell Geld an die Webseiten und Dienste senden, die sie mögen, ohne immer wieder ihre Zahlungsdetails neu eingeben zu müssen.

Letztes Jahr hat Flattr mit Adblock Plus zusammengearbeitet, um das neue Service Flattr Plus zu starten, welches es den Herausgebern ermöglicht, direkt Einnahmen von den Lesern zu generieren, anstatt ihnen Werbung aufzuzwingen.

Flattr Plus basiert auf der bestehenden Micropayment-Plattform, die im Jahr 2010 ins Leben gerufen wurde. Durch ein neues Browser-Addon können Benutzer Geld mit den Webseiten-Besitzern teilen, wenn eine Werbung blockiert wurde.

Heute ist die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen noch weiter gestärkt worden, nachdem Eyeo, die Muttergesellschaft von Adblock Plus, Flattr gekauft hat.

„In den vergangenen 10 Monaten haben wir eng zusammengearbeitet und sind tatsächlich ein Team mit einer gemeinsamen Vision geworden. Also war es nur natürlich, die restlichen strukturellen Barrieren zu entfernen und es offiziell zu machen“, sagt Sunde und kommentiert die Ankündigung.

„Wir freuen uns, unsere Arbeit am Flattr-Projekt fortzusetzen, um den Internet-Nutzern die Kontrolle zurückzugeben. Sie sollten entscheiden, wie sie das Internet verwenden wollen und wie sie die Inhalte unterstützen wollen, die die mögen.“

Im Gespräch mit TorrentFreak sagt Sunde, dass er als unbezahlter Berater an Bord bleiben wird. Er ist an Flattr offiziell nicht beteiligt, so dass Hollywood nicht erwarten sollte, irgendwelche Erlöse des Deals zu sehen.

Das heißt, er hat in den vergangenen 8 Jahren eine Menge Arbeit in die Firma gesteckt und sie von Grund auf aufgebaut, so dass es ein großer Schritt ist, nun jemand anderes übernehmen zu lassen.

„Es ist nur so, dass Flattr mein Baby ist und es jemanden geheiratet hat, der sich von jetzt an darum kümmern wird“, sagte Sunde und fasst seine Gefühle zusammen.

Der Flattr-Mitbegründer Linus Olsson wird weiterhin die Flattr-Unternehmung leiten und auch andere Mitarbeiter werden ihre Arbeit behalten. Sunde wird eine Beratungsrolle in der Firma einnehmen und weiterhin an verschiedenen Nebenprojekten arbeiten, darunter auch ein neuer Datenschutzdienst, den er bald starten wird.

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