Wir waren wo: Bericht über den Global Internet of Things Day Event 2015 in Wien

Von Horst Jens, auch erschienen auf seiner Website ‚Spielend-programmieren.at‘

Gastautor Horst Jens

Gastautor Horst Jens

Am 9. April 2015 veranstaltete der österreichische Forschungsverein OSDomotics / IoT Austria zusammen mit mehreren Sponsoren und helfenden Firmen eine Konferenz zum Thema Internet of Things, den ersten Global Internet of Things Day Event Vienna im Wiener FH-Technikum. Die Konferenz war Teil der weltweit an diesem Tag stattfindenden Global Internet of Things Events (#GIDE2105).

Über 500 BesucherInnen, drei parallele Vorträgsräume mit Talks und rund ein Dutzend Ausstellertische (sowohl Firmen als auch Studentenprojekte) sorgten für einen lebendigen Konferenztag wo sich Open-Source-Aktivisten, Bastler, Studenten und Firmenvertreter bunt vermischten. Gemeinsames Thema war das Internet der Dinge, ein Fachbegriff für die gerade in Gang befindliche Vernetzung von „allem mit allem“.

kameraschwenk

Teilnehmer und Mitarbeit

Die Konferenz wurde ermöglicht duch tatkräftige Unterstützung mehrerer Sponsoren, vieler freiwillger Helfer und durch das Bereitstellen zweier Mitarbeiter seitens der Firma
Lunifera: Klemens Edler undSabrina Hopf verbrachten die letzen Monate fast ausschließlich mit dem Organisieren der Konferenz.

Gide2015 Vienna: Die Schar am Morgen vor Konferenzbeginn

Gide2015 Vienna: Die Schar am Morgen vor Konferenzbeginn

Möglich gemacht wurde die Veranstaltung (freier Eintritt für alle Besucher) dadurch, dass alle Speaker ihre eigenen Reise- und Hotelkosten selbst zahlen mussten.

Meine persönliche Leistung bestand darin am Donnerstag um 8:00 Früh beim Aufbau zu helfen, überpünktlichen Besuchern (offizieller Start war 9:30) zu versichern dass hier tatsächlich die Konferenz stattfinden wird nervösen Austellern glaubhaft zu machen dass sich OSDomotics-Obmann Harald Pichler tatsächlich im Gebäude befindet und bald Zeit für ihre Probleme hat.

Später am Morgen verbrachte ich Zeit damit, gemeinsam mit Dr. Ralf Schlatterbeck und Markus Prieschbunte Sponsoren-Werbefolder sowie das frisch ausgedruckte Vortragsprogramm in braune Papiersackerln einzutüten, welche an die BesucherInnen verteilt wurden.

Organisatoren Hopf (Mitte) und Edler (rechts, stehend) beim Empfang

Organisatoren Hopf (Mitte) und Edler (rechts, stehend) beim Empfang

Vorträge und die Wichtigkeit von Pausen

Danach war in einem Vortragsraum eingeteilt als „session chair“: Der „Session Chair“ ist verantwortlich für die reibungslose Abfolge der Vorträge, begrüßt die Vortragenden, eröffnet den Vortrag, zeigt an wann die Redezeit zu Ende geht und startet die anschließende Diskussion. Die Arbeit ist überraschend einfach, der einzige Nachteil ist dass man sich nicht frei von Vortragsraum zu Vortragsraum bewegen kann.

Von anderen Konferenzen wie z.B. Linuxtagen oder der
Europyhton bin ich ein recht dicht gepacktes Vortragsprogramm gewohnt: Lange Vorträge, kurze Diskussion, keine Pausen dazwischen.

Beim Internet of things day Vienna wurde ein anderes Konzept verfolgt: Jeder Talk war genau 20 Minuten lang, danach folgten 10 Minuten Zeit für Diskussion und 10 Minuten Pause. Mir war dieses Konzept unbekannt und auf den ersten Blick ist es eine Verschwendung von Raum-Resourchen, in welche man ohne die Pausen noch ein paar Vorträge mehr hineinpacken könnte. Doch es überwogen meiner Beobachtung nach die postiven Effekte:

  • Die „kurze“ Redezeit von nur 20 Minuten sorgt dafür dass die Vortragenden sich kurz fassen, vergleichbar dem 18-Minuten Limit bei TED Talks
  • Die „lange“ Diskussionszeit von 10 Minuten sorgt dafür dass zumindest die Meisten Fragesteller aus dem Publikum Gelegenheit haben eine Frage zu stellen und nicht wegen Zeitmangel übergangen werden müssen
  • Die „erzwungene“ 10-Minuten Pause gibt dem Publikum reichlich Gelegenheit sich mit dem Vortragenden zu unterhalten (Nicht alles was man zu sagen hat will man vor Publikum machen, z.B. Visitenkarten austauschen etc.). Ich habe nach jedem Vortrag gesehen wie Vortragende gleich beim Verlassen des Hörsaals von kleinen Gruppen von Besuchern in sehr angeregte Gespräche hineingezogen wurden.
  • Die 10-Minuten Pause trägt sehr positiv zur Luftqualität in den Vortragsräumen bei und sorgt dafür dass die meisten BesucherInnen den Saal zwischen zwei Vorträgen freiweillig verlassen anstatt sich auf einem Sitzplatz mit Jause und Laptop „einzubunkern“.

Videos und Slides

Mittlwerweile gibt es von fast allen Vorträgen sowohl Folien als auch Videoaufzeichnungen im Netz zu sehen, für die Vorträge gibt es eine eigene Youtube Playlist.

Leider gab es bei einigen wenigen Vorträgen Probleme mit der Soundaufzeichnung.

Interviews

Wie ich von zahlreichen anderen Tech-Konferenzen gelernt habe finde ich die Vorträge (die man notfalls später im Internet nachschauen kann) weniger interessant als das was dazwischen passiert: Bekannte treffen, Infostände besuchen, neue Leute kennenlernen, interessante Projekte bewundern oder aushecken.

Ich nutze die Zeit um mir eine Videokamer auszuborgen und ein paar Interviews mit Austellern und Besuchern zu machen. Die vollständige Youtube Playlist zeigt alle Interviews, hier einzeln mit Anmerkungen.

Besucher und Speaker

Konferenzsprache war bei den meisten Vorträgen englisch, und meinem Eindruck nach kamen viele Besucher, vor allem Firmenvertreter, aus Osteuropa:

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Firmen, Aussteller und Sponsoren

Die Mischung aus Studentenprojekten und austellenden Firmen hat in der Eingangshalle der Konferenz hat mir gut gefallen. Dank der zeitversetzten Mittagspausen bei den 3 Vortragsräumen und dank der Pausen zwischen den Vorträgen waren die Austellerstände immer gut besucht.

Tracetek

Besonders gefreut hat mich dass Firma Raytech mit ihren Leakage-Detektoren auf Open-Source Lösung (Node-Bus) setzt: Das Know-How der Firma liegt in der Ausführung, nicht in einer geheim gehaltenen Technik.

Trauen sich in den Wettbewerb mit Open Source: TraceTek

Trauen sich in den Wettbewerb mit Open Source: TraceTek

Interview mit Aussteller TraceTek

Interview mit Aussteller TraceTek

T-Mobile Österreich hatte den prominentesten Messestand in der Mitte der Eingangshalle, die Konferenz wuselte praktisch um den Messestand herum. Die beiden freundlichen Herren informierten über einen IoT Wettbewerb, bei dem es Preise im Wert von 30.000,-€ zu gewinnen gibt:

T-Mobile Österreich (Sponsor) über den Global IoT Day 2015

T-Mobile Österreich (Sponsor) über den Global IoT Day 2015

Leider nicht selbst interviewt habe ich den Messestand von Optigo, einer Firma die sich mit den in den USA schon populären, in Europa aber noch nicht sehr verbreiteten PON – Passive Optical Networks Technologie beschäftigt. Mein Kollege Klaus M. hat viel Zeit an diesem Messestand verbracht und im Biertaucherpodcast 201 davon erzählt.

Firma Optigo http://optigo.net

Firma Optigo http://optigo.net

Semaf Electronics

Da ich als Einzelunternehmer ein Herz für kleine Firmen habe freute ich mich sehr über den ständigen Besucherandrang beim Stand des Hardwarehändlers meines Vertrauens, Semaf Electronics, dem einzigen Elektronikgeschäft in Wien bei dem meine „freie Spiele“ – Spielend-programmieren Faltfolder im Geschäftslokal aufliegen.

Semaf Electronics

Semaf Electronics

Austellertisch Semaf Electronics beim IoT Day Vienna 2015

Austellertisch Semaf Electronics beim IoT Day Vienna 2015

wunderwuzzi

Ebenfalls sehr angetan hatte es mir der Tisch gleich daneben der (sehr kleinen) Firma Wunderwuzzi: DI Erkin Bayirli vertreibt am Wochenende fertig zusammensteckbare Zahnbürstenroboter (Bristlebots), neben seinem Hauptberuf. Bei 15,- € für eine Doppelzündolzschachtel mit 2 Bristelbot-Kits und Anleitung und handgefertigter Rennstrecke musste ich meinem Kaufimpuls nachgeben, vor allem da ich im RIS-Journal 001 schon einen Artikel über Bristlebots publiziert hatte.

Wunderwuzzi

Wunderwuzzi

Bristlebots von Firma Wunderwuzzi am Global IoT Day Vienna 2015

Bristlebots von Firma Wunderwuzzi am Global IoT Day Vienna 2015

Studentenprojekte

Sehr imponiert haben mir auch die Tische mit ambitionierten Studentenprojekten vom IoT Junior Cup Wettbewerb:

3D Eco Printer

Für ihren 3D-Eco Printer sammeln die Bastler von Troxobot gebrauchte Computer(teile) aller Art.

Eco Printer

Eco Printer

3D Ecoprinter Studentenprojekt am Global IoT Day Vienna 2015

3D Ecoprinter Studentenprojekt am Global IoT Day Vienna 2015

Low power weather capturing
Studentenprojekt: Wettersensornetzwerk für Weinbau am Global IoT Day Vienna 2015

Studentenprojekt: Wettersensornetzwerk für Weinbau am Global IoT Day Vienna 2015

Smart classroom
Studentenprojekt smartclassroom am Global IoT Day Vienna 2015

Studentenprojekt smartclassroom am Global IoT Day Vienna 2015

I charge U
Studentenprojekt Elektrotankstellenkassasoftware

Studentenprojekt Elektrotankstellenkassasoftware

Studentenprojekt E-Tankstelle am Global IoT Day Vienna 2015

Studentenprojekt E-Tankstelle am Global IoT Day Vienna 2015

Organisatoren

Am Ende des Tages waren sämtliche Organisatoren und Helfer erschöpft, aber sichtbar stolz auf die vielen Besucher und die gute Stimmung:

Klemens Edler von Lunifera
Klemens Edler über den Global IoT Day Vienna 2015

Klemens Edler über den Global IoT Day Vienna 2015

Harald Pichler
 Harald Pichler (Veranstalter) und Semaf Electronics am Global IoT Day Vienna 2015


Harald Pichler (Veranstalter) und Semaf Electronics am Global IoT Day Vienna 2015

Markus Priesch
 Markus Priesch über den Global IoT Day Vienna 2015


Markus Priesch über den Global IoT Day Vienna 2015

Stefan Hupe (sichtbar stolz)
 Stefan Hupe (Organisator) über den Global IoT Day Vienna 2015


Stefan Hupe (Organisator) über den Global IoT Day Vienna 2015

2016

i will be back next year

i will be back next year

Ich freue mich schon auf den nächsten Global Internet of Things Event in Wien, wahrscheinlich 2016. Bis dahin gilt:

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