So vernünftig Hadmut Danisch‘ Ansichten über Genderkrebs und Politik sonst auch sind, wenns um Drogen und Drogentote geht, scheint ihm die Logik auszugehen.
So meint er, einer seiner Leser hätte gemeckert, weil ein Anstieg von 1000 auf 1200 Tote ja „nicht dramatisch“ sei. Und die richtige Bezugsgröße soll nicht die Bevölkerung sein sondern die Anzahl der Todesfälle. Gemessen an der Bevölkerung (Deutschlands) wäre der Anstieg: von 12,5 ppm auf 14,4 ppm (parts per million). Gemessen an den Sterbefällen (868.356 in Deutschland im Jahr 2014) lässt sich ein Anstieg von 0,12 Prozent auf 0,14 Prozent feststellen.
„Drogen kosten 1200 Tote, aber es wird nicht etwa deren Abschaffung, sondern deren Freigabe gefordert.“
Hadmut Danisch
Drogen wurden schon „abgeschafft“, man hat sie verboten, man muss also nicht mehr für deren „Abschaffung“ sein. Mehr „Abschaffung“ als verbieten geht nicht, dann sollte man aber auch so fair sein und zugeben, dass Gott einen Fehler gemacht hat, als er den Hanf erschuf, denn der Mensch musste ihn verbieten.
Woran sterben denn diese 1200 Drogentoten im Jahr? Sind es wirklich die Drogen an sich? Oder hat vielleicht das Gift dran schuld, mit dem die Drogen gestreckt werden, damit der Profit für den Dealer höher ausfällt? Oder stammen die Todesfälle vielleicht aus Drogenbandenkriegen, aus der Beschaffungskriminalität?
All diese mit Drogen in Verbindung stehenden Todesfälle haben nicht die Droge an sich als Substanz zur Ursache, sondern die Tatsache, dass Drogen verboten sind.
Wären Drogen nicht verboten, müsste man nicht die gestreckte Katze im Sack vom zwielichtigen Dealer an der Straßenecke kaufen, sondern könnte auf Qualitätskontrollen und Inhaltsanalysen zurückgreifen.
Wären Drogen nicht verboten, würden die internationalen Drogenkartelle bei weitem nicht mehr einen solch hohen Gewinn durch Schmuggeln erzielen.
Laut Spiegel stieg im Jahr 2013 die Anzahl der Unfalltodesopfer auf Deutschlands Autobahnen um mehr als 8%. Wo werden Tempolimits für deutsche Autobahnen gefordert? Heuchler wohin man blickt.
Was soll wohl als nächstes verboten werden? Petersilie? Schnittlauch?
Letzten Endes läuft es immer auf Freiheit, Unabhängigkeit und Eigenverantwortung hinaus. Ja, Drogen können ungesund sein. Das kann aber zuviel fettes Essen auch sein, und wir verbieten es nicht. Autofahren kann sehr ungesund sein, besonders, wenn man während einer Kaltverformung der Karrosserie noch im Auto drinsitzt. Wir verbieten aber keine Autos.
Es wurden schon Menschen mit Scheren ermordet, die können also auch ziemlich ungesund sein. Wir verbieten aber auch keine Scheren. Wir brauchen auch keine Sondergesetze, dass Scheren nicht zum Töten verwendet werden können, denn das Töten von Menschen ist bereits illegal.
Die einzige Frage, die wir uns stellen sollten, ist folgende: In was für einer Welt wollen wir leben?
Wollen wir in einer Welt leben, in der uns Vater Staat Vorschriften macht, wie wir zu leben haben, weil er genau weiß, was das Beste für seine Bürger ist?
Oder wollen wir in einer Welt leben, in der man sich frei und selbstbestimmt bewegen kann, solange man niemand anderem und seinem Eigentum damit schadet?
Ersteres wäre eine Art Diktatur im Sinne von George Orwells 1984. Zweiteres wäre die Welt, in der ich lieber leben würde.