MG Smedley Butler – Krieg ist eine Gaunerei (1935)

Kapitel 1: Krieg ist eine Gaunerei
Kapitel 2: Wer macht die Gewinne?
Kapitel 3: Wer bezahlt die Rechnungen?
Kapitel 4: Wie man die Gaunerei zerschlägt!
Kapitel 5: Zur Hölle mit dem Krieg!

Smedley Darlington ButlerCurriculum Vitae

  • Geboren: West Chester, Pennsylvania, 30. Juli 1881
  • Ausgebildet: Haverford School
  • Verheiratet mit: Ethel C. Peters, aus Philadelphia, 30. Juni, 1905
  • Zwei Ehrenmedaillen des Kongress verliehen:

1) Einnahme von Vera Cruz, Mexico, 1914
2) Einnahme von Fort Riviere, Haiti, 1919

  • Distinguished Service Medal, 1919
  • Major General – United States Marine Corps
  • seit 1. Oktober, 1931 im Ruhestand
  • Freigestellt für die Arbeit als Direktor des Sicherheitsdepartments, Philadelphia, 1932
  • Dozent in den 1930er Jahren
  • Republikanischer Kandidat für den Senat, 1932
  • Gestorben im Naval Hospital, Philadelphia, 21. Juni, 1940
  • Für weitere Informationen über Major General Butler kontaktiert das United States Marine Corps

Krieg ist eine Gaunerei (1935)

Der Krieg ist eine Gaunerei. Das war er schon immer.

Er ist wahrscheinlich die älteste, leicht die profitabelste und sicherlich die bösartigste. Es ist die einzige von internationalem Umfang. Es ist die einzige, bei der die Gewinne in Dollar und die Verluste in Leben gerechnet werden.

Eine Gaunerei wird am besten beschrieben, so glaube ich, als etwas, das nicht das ist, was es für die Mehrheit der Menschen zu sein scheint. Nur eine kleine „Insider“-Gruppe weiß, worum es dabei geht. Er wird auf Kosten der sehr Vielen zum Wohle der sehr Wenigen geführt. Mit dem Krieg machen ein paar Leute riesige Vermögen.

Im Ersten Weltkrieg sackten nur eine Handvoll Leute die Gewinne des Konflikts ein. Mindestens 21.000 neue Millionäre und Milliardäre wurden in den Vereinigten Staaten während des Weltkrieges erschaffen. So viele gaben ihre riesigen Blutgeld-Gewinne in ihren Einkommenssteuererklärungen an. Wie viele andere Kriegs-Millionäre ihre Steuererklärungen gefälscht haben, weiß niemand.

Wie viele dieser Kriegs-Millionäre hatten ein Gewehr geschultert? Wie viele von ihnen haben einen Schützengraben ausgehoben? Wie viele von ihnen wussten, was es bedeutet, wenn man hungrig in einen von Ratten verseuchten Schützengraben kriecht? Wie viele von ihnen haben schlaflose Nächte in Angst und Schrecken erlebt, und sind dabei Granaten, Schrapnell und Maschinengewehrkugeln ausgewichen? Wie viele von ihnen haben einen Bajonett-Hieb des Feindes abgewehrt? Wie viele von ihnen wurden im Krieg verwundet oder getötet?

Durch den Krieg erhalten Nationen zusätzliches Territorium, wenn sie siegreich sind. Sie nehmen es sich einfach. Dieses neu erworbene Gebiet wird sofort von den Wenigen ausgebeutet – den selben Wenigen, die im Krieg die Dollar aus dem Blut ausgewrungen haben. Die breite Öffentlichkeit schultert die Rechnung.

Und was ist diese Rechnung?

Diese Rechnung offenbart eine schreckliche Bilanz. Neu gesetzte Grabsteine. Verstümmelte Körper. Zerbrochene Geister. Gebrochene Herzen und Heime. Wirtschaftliche Instabilität. Eine wirtschaftliche Depression mit all dem damit verbundenen Elend. Zermürbende Steuern für Generationen und Generationen.

Seit vielen Jahren, als Soldat, hatte ich den Verdacht, dass Krieg eine Gaunerei ist; ich habe es erst völlig erkannt, als ich mich im Ruhestand wieder ins bürgerliche Leben eingliederte. Nun, da ich die internationalen Kriegswolken aufziehen sehe, wie sie es heute tun, muss ich mich stellen und es aussprechen.

Und wieder entscheiden sie sich für eine Seite. Frankreich traf sich mit Russland und sie trafen die Vereinbarung, Seite an Seite zu stehen. Italien und Österreich beeilte sich, um ein ähnliches Abkommen zu treffen. Polen und Deutschland sehen sich gegenseitig mit Schafsaugen an und vergessen für das eine Mal [eine einmalige Gelegenheit] ihren Disput über den polnischen Korridor.

Die Ermordung von König Alexander von Jugoslavien machte alles noch komplizierter. Jugoslavien und Ungarn, die seit langem bitter verfeindet waren, hatten sich schon fast gegenseitig an der Kehle. Italien war dazu bereit, mitzumachen. Doch Frankreich wartete. Wie auch die Tschechoslowakei. Alle von ihnen blickten vorwärts zum Krieg. Nicht die Völker — nicht diejenigen, die kämpfen und zahlen — nur diejenigen, die die Kriege anfachen und sicher zu Hause bleiben und profitieren.

Es gibt heute 40.000.000 Männer unter Waffen, und unsere Staatsmänner und Diplomaten besitzen die Frechheit zu sagen, dass kein Krieg heraufbeschworen wird.

Verdammt! Werden diese 40.000.000 Männer als Tänzer ausgebildet?

Nicht in Italien, da ist man sich sicher. Der Premier Mussolini weiß, wofür sie ausgebildet werden. Er ist zumindest ehrlich genug, um es auszusprechen. Erst vor kurzem sagte Il Duce in der „International Conciliation“, der Publikation des Carnegie Endowment for International Peace:

„Und vor allem glaubt der Faschismus, je mehr er die Zukunft und die Entwicklung der Menschheit abwägt und beobachtet, ganz abgesehen von politischen Erwägungen des Augenblicks, weder an die Möglichkeit noch an den Nutzen von ewigem Frieden … Nur der Krieg bringt alle menschliche Energie zur höchsten Spannung und verleiht den Menschen, die den Mut besitzen ihm gegenüberzutreten, den Stempel des Adels.“

Zweifellos meint Mussolini genau das, was er sagt. Seine gut ausgebildete Armee, seine große Flotte an Flugzeugen und sogar seine Marine ist bereit für den Krieg – sie sind anscheinend geradezu besorgt deswegen. Mussolinis jüngster Beistand für Ungarn in deren Konflikt mit Jugoslawien zeigte das. Und die eilige Mobilisierung seiner Truppen an der österreichischen Grenze nach der Ermordung von Dollfuß zeigte es ebenfalls. Es gibt noch andere in Europa, deren Säbelrasseln früher oder später auf Krieg hindeuten.

Herr Hitler, mit seiner Wiederbewaffnung von Deutschland und seinen ständigen Forderungen nach immer mehr Waffen, ist eine genauso große, wenn nicht noch größere Gefahr für Frieden. Frankreich erhöhte erst vor kurzem die Länge des Wehrdienstes für die Jugend von einem Jahr auf 18 Monate.

Ja, überall stehen die Nationen unter Waffen. Die verückten Hunde Europas sind von der Leine. Im Orient manövriert man geschickter. Damals, im Jahr 1904, als sich Russland und Japan bekämpften, haben wir unsere alten Freunde, die Russen, hinausgeworfen und Japan unterstützt. Dann finanzierten unsere überaus großzügigen internationalen Banker Japan. Nun geht der Trend in die Richtung, unsere Beziehungen mit Japan wieder zu vergiften. Was bedeutet die Politik der „offenen Tür“ China gegenüber für uns? Unser Handel mit China liegt bei ca. $ 90.000.000 pro Jahr. Oder was ist mit den Philippinen? Wir haben in den Philippinen ca. $ 600.000.000 in den letzten 35 Jahren ausgegeben und wir (unsere Banker und Industriellen und Spekulanten) haben dort Privatinvestitionen in der Höhe von $ 200.000.000.

Dann, um den Handel mit China in der Höhe von etwa $ 90.000.000 zu retten, oder um diese Privatinvestitionen von weniger als $ 200.000.000 in den Philippinen zu schützen, werden wir alle dazu gebracht, Japan zu hassen und in den Krieg zu ziehen — ein Krieg, der uns zig Milliarden Dollar kosten könnte, Hunderttausende amerikanische Soldaten, und viele Hunderttausend körperlich verstümmelter und geistig unausgeglichenen Männer mehr .

Für diesen Verlust würde es natürlich einen ausgleichenden Gewinn geben — Vermögen können gemacht werden. Millionen und Milliarden Dollar würden angehäuft werden. Von Wenigen. Von Munitionsfabrikanten. Bankern. Schiffsbauer. Hersteller. Fleischverpacker. Spekulanten. Ihnen würde es gutgehen.

Ja, sie machen sich bereit für einen weiteren Krieg. Warum sollten sie auch nicht? Er zahlt hohe Dividenden.

Aber was bringt er den Leuten, die getötet werden? Was bringt er ihren Müttern und Schwestern, ihren Ehefrauen und ihren Liebsten? Was bringt er ihren Kindern?

Was bringt er überhaupt irgendjemanden, außer den sehr wenigen, für die der Krieg enorme Gewinne bedeutet?

Ja, und was bringt er der Nation?

Nehmen wir unseren eigenen Fall. Bis 1898 haben wir kein Gebiet außerhalb unseres Festlandes in Nordamerika besessen. Zu dieser Zeit waren unsere Staatschulden bei etwas mehr als $ 1.000.000.000. Dann wurden wir „international gesinnt“. Wir haben den Rat des Vaters unseres Landes vergessen, oder wir haben ihn beiseite geschoben. Wir haben George Washingtons Warnung über „verworrene Allianzen“ vergessen. Wir sind in den Krieg gezogen. Wir haben uns Territorium außerhalb angeeignet. Mit Ende der Weltkriegperiode, als direktes Ergebnis unseres Hantierens in internationalen Angelegenheiten, sprangen unsere Staatsschulden auf über $ 25.000.000.000. Unsere Gesamthandelsbilanz während dieser 25 Jahre lag bei etwa $ 24.000.000.000. Daher waren wir, auf einer reinen Buchhaltungsebene, Jahr für Jahr ein wenig im Rückstand, und diesen Außenhandel hätten wir genau so gut ohne den Kriegen machen können.

Es wäre viel billiger (um nicht sicherer zu sagen) für den Durchschnittsamerikaner, der die Rechnung bezahlt, gewesen, wenn wir uns aus ausländischen Verstrickungen rausgehalten hätten. Für sehr wenige ist diese Gaunerei, wie Schmuggel und andere Gaunereien der Unterwelt, sehr ertragreich, doch die Operationskosten trägt immer das Volk – das nicht profitiert.

Wer macht die Gewinne?

Der Weltkrieg, oder besser unsere kurze Teilnahme daran, kostete den Vereinigten Staaten etwa $ 52.000.000.000. Rechnet es nach. Das bedeutet $ 400 für jeden amerikanischen Mann, für jede Frau, für jedes Kind. Und wir haben die Schulden noch nicht bezahlt. Wir bezahlen sie, unsere Kinder werden dafür bezahlen, und die Kinder unserer Kinder werden vermutlich noch immer für diesen Krieg bezahlen.

Die normalen Gewinne eines Unternehmenskonzerns in den Vereinigten Staaten betragen 6, 8, 10 und manchmal 12 Prozent. Aber Kriegsgewinne — Ah! Das ist eine andere Angelegenheit — 20, 60, 100, 300 und sogar 800 Prozent — nach oben sind keine Grenzen gesetzt. Alles geht. Uncle Sam hat das Geld. Holen wir es uns.

Natürlich wird es nicht so primitiv gesagt in Kriegszeiten. Es wird in Reden über Patriotismus und Vaterlandsliebe gekleidet, und „dass sich alle ins Zeug legen müssen“, doch die Gewinne springen immer weiter in die Höhe — und werden sicher eingesteckt. Sehen wir uns ein paar Beispiele an:

Nehmen wir unsere Freunde von DuPont, die Pulver-Leute — hat nicht jemand von ihnen vor dem Senatsausschuss vor kurzem bezeugt, dass ihr Pulver den Krieg gewonnen hat? Oder die Welt für die Demokratie gerettet hat? Oder so etwas in der Art? Wie ist es ihnen im Krieg ergangen? Sie waren eine patriotische Firma. Nun, die durchschnittlichen Gewinne von DuPont im Zeitraum von 1910 – 1914 lag bei $ 6.000.000 pro Jahr. Es war nicht viel, aber die DuPonts hatten es geschafft, damit auszukommen. Sehen wir uns jetzt ihre Durchschnittsgewinne während der Kriegsjahre an, von 1914 bis 1918. Wir finden $ 58.000.000 Gewinn! Fast 10x so viel wie in normalen Zeiten, und die Gewinne in normalen Zeiten waren schon ziemlich gut. Ein Anstieg der Gewinne von mehr als 950 Prozent.

Nehmen wir unsere kleinen Stahlunternehmen, die auf patriotische Weise auf die Herstellung von Schienen und Trägern und Brücken verzichtete, um Kriegsmaterial herzustellen. Nun, ihre jährlichen durchschnittlichen Gewinne zwischen 1910 und 1914 betrugen $ 6.000.000. Dann kam der Krieg. Und Bethlehem Steel, als loyale Bürger, beschäftigten sich sofort mit der Munitionsherstellung. Sprangen ihre Gewinne nach oben — oder arbeiteten sie für Uncle Sam für ein Schnäppchen? Nun, ihre Durchschnittsgewinne zwischen 1914 und 1918 waren $ 49.000.000 pro Jahr!

Oder nehmen wir United States Steel. Die normalen Gewinne im Zeitraum der 5 Jahre vor dem Krieg waren $ 105.000.000 pro Jahr. Nicht schlecht. Dann kam der Krieg und die Gewinne stiegen. Der durchschnittliche Jahresgewinn in der Periode zwischen 1914 und 1918 lag bei $ 240.000.000. Nicht schlecht.

Da haben wir also ein paar der Gewinne durch Stahl und Pulver. Sehen wir uns nun etwas anderes an. Ein bisschen Kupfer, vielleicht. Kupfer geht es immer gut in Kriegszeiten.

Anaconda, zum Beispiel. Der durchschnittliche Jahresgewinn während den Vorkriegsjahren 1910-1914 war $ 10.000.000. Während den Kriegsjahren zwischen 1914 und 1918 sprangen die Gewinne auf $ 34.000.000 pro Jahr.

Oder Utah Copper. Durchschnittlich $ 5.000.000 pro Jahr in der Periode von 1910 – 1914. Der Gewinn sprang durchschnittlich auf $ 21.000.000 in der Kriegszeit.

Lasst uns diese fünf mit drei kleineren Unternehmen gruppieren. Die durchschnittlichen Gesamtjahresgewinne für die Vorkriegszeit zwischen 1910 – 1914 lagen bei $ 137.480.000. Dann kam der Krieg. Die durchschnittlichen Jahresgewinne für diese Gruppe schoss auf $ 408.300.000 in die Höhe.

Eine kleine Gewinnsteigerung von rund 200 Prozent.

Zahlt sich Krieg aus? Er zahlt sich für sie aus. Aber sie sind nicht die einzigen. Es gibt noch andere. Nehmen wir Leder.

Für den Zeitraum von 3 Jahren vor dem Krieg belief sich der Gesamtgewinn für die Central Leather Company auf $ 3.500.000. Das ist etwa $ 1.167.000 pro Jahr. Nun, im Jahr 1916 erzielte Central Leather einen Gewinn von $ 15.000.000, ein kleiner Anstieg von 1.100 Prozent. Das ist alles. Die General Chemical Company erzielte in den drei Jahren vor dem Krieg nur etwas mehr als $ 800.000 Gewinn. Der Krieg kam, und die Gewinne sprangen auf $ 12.000.000. Ein Sprung von 1.400 Prozent.

Die International Nickel Company — und man kann keinen Krieg ohne Nickel führen — zeigten einen Gewinnanstieg von nur durchschnittlich $ 4.000.000 pro Jahr auf $ 73.000.000 jährlich. Nicht schlecht? Eine Steigerung von mehr als 1.700 Prozent.

Die American Sugar Refining Company nahm durchschnittlich ungefähr $ 2.000.000 pro Jahr in den drei Jahren vor dem Krieg ein. Im Jahr 1916 wurde ein Gewinn von $ 6.000.000 verzeichnet.

Seht euch das Senatsdokument Nr. 259 an. Der 65. Kongress berichtet über Unternehmensgewinne und Staatseinnahmen. Es wurden 122 Fleischverpacker, 153 Baumwollhersteller, 299 Bekleidungshersteller, 49 Stahlwerke und 340 Kohleproduzenten während des Krieges berücksichtigt. Gewinne unter 25 Prozent waren die Ausnahme. Die Kohle-Unternehmen machten zum Beispiel zwischen 100 und 7.856 Prozent Gewinn auf ihr Grundkapital während des Krieges. Die Verpacker aus Chicago verdoppelten und verdreifachten ihre Gewinne.

Und lasst uns nicht die auf die Banker vergessen, die den Großen Krieg finanzierten. Wenn sich jemand die Filetstücke unter den Gewinnen unter den Nagel gerissen hat, dann waren es die Banker. Da sie eher Partnerschaften als eingetragene Unternehmen sind, müssen sie ihren Aktionären nicht Bericht erstatten. Und ihre Gewinne waren so geheim, wie sie riesig waren. Wie die Banker ihre Millionen und Milliarden verdienten, weiß ich nicht, denn diese kleinen Geheimnisse gelangen nie an die Öffentlichkeit — nicht einmal vor einem Untersuchungsausschuss des Senats.

Aber hier ist, wie sich einige der anderen patriotischen Industriellen und Spekulanten ihre Gewinne ergaunerten.

Nehmen wir die Schuh-Leute. Sie mögen den Krieg. Er bringt Geschäfte mit abnormalen Gewinnen. Sie machen riesige Gewinne, wenn sie an die Verbündeten im Ausland verkaufen. Vielleicht machten sie es wie die Munitionshersteller und Waffenfabriken, und verkauften auch an den Feind. Denn ein Dollar ist ein Dollar, egal, ob er aus Deutschland oder aus Frankreich kommt. Doch Uncle Sam hat ihnen auch gut getan. Zum Beispiel verkauften sie Uncle Sam 35.000.000 Paar genagelte Schuhe. Es gab 4.000.000 Soldaten. Acht Paar, und mehr, für einen Soldaten. Mein Regiment während des Krieges hatte nur ein Paar pro Soldat. Manche dieser Schuhe existieren wahrscheinlich immer noch. Es waren gute Schuhe. Doch als der Krieg zu Ende war, hatte Uncle Sam 25.000.000 Paar Schuhe übrig. Gekauft – und bezahlt. Die Gewinne wurden aufgezeichnet und eingesteckt.

Es war noch immer eine Menge Leder übrig. Also verkauften die Leder-Leute Uncle Sam Hunderttausende McClellan-Sättel für die Kavallerie. Doch es gab gar keine amerikanische Kavallerie in Übersee! Jemand musste irgendwie dieses Leder loswerden. Jemand musste Gewinn damit machen – also hatten wir eine Menge McClellan-Sättel. Und die haben wir wahrscheinlich noch immer.

Auch hatte jemand viele Moskitonetze. Sie verkauften Uncle Sam 20.000.000 Moskitonetze für den Einsatz der Soldaten im Ausland. Ich nehme an, von den Jungs wurde erwartet, sie sich umzuhängen, wenn sie in den schlammigen Schützengräben zu schlafen versuchten — mit einer Hand den Rücken wegen der Läuse kratzend und mit der anderen die Ratten davonjagend. Nun, nicht eines dieser Moskitonetze schaffte es je nach Frankreich!

Wie auch immer, diese bedachten Hersteller wollten sichergehen, dass kein Soldat ohne sein Moskitonetz auskommen müsste, also wurden 40.000.000 zusätzliche Laufmeter Moskitonetz an Uncle Sam verkauft.

Es konnten ziemlich gute Gewinne mit Moskitonetzen in jenen Tagen erzielt werden, auch, wenn es keine Moskitos in Frankreich gab. Ich nehme an, wenn der Krieg nur ein wenig länger gedauert hätte, hätten die Moskitonetz-Hersteller Uncle Sam ein Paar Ladungen Moskitos verkauft, um sie in Frankreich anzusiedeln, sodass mehr Moskitonetze bestellt werden würden.

Die Hersteller von Flugzeugen und Motoren dachten auch, sie sollten ihre gerechten Gewinne aus diesem Krieg erzielen. Warum nicht? Jeder andere hat ihn sich geholt. Also wurde $ 1.000.000.000 — zähl sie nach, wenn du lang genug lebst — von Uncle Sam für die Herstellung von Flugzeugmotoren ausgegeben, die nie vom Boden abgehoben sind! Nicht ein Flugzeug, oder Motor, von diesen um 1 Milliarde Dollar bestellten, hat je eine Schlacht in Frankreich gesehen. Und genau so machten die Hersteller ihre kleinen Gewinne von 30, 100 oder vielleicht 300 Prozent.

Ein Unterleibchen für Soldaten herzustellen kostet 14 Cent und Uncle Sam bezahlte zwischen 30 und 40 Cent für jedes davon — ein netter kleiner Gewinn für den Unterleibchen-Hersteller. Und die Socken-Hersteller und die Uniform-Hersteller und die Kappen-Hersteller und die Stahlhelm-Hersteller — sie alle haben sich ihren Anteil geholt.

Warum füllten etwa 4.000.000 Ausrüstungen — Rucksäcke und die Dinge, mit denen man sie befüllt — Lagerhäuser hier in den Vereinigten Staaten, als der Krieg zu Ende war? Jetzt werden sie verschrottet, weil sich durch die Vorschriften der Inhalt geändert hat. Doch die Hersteller haben ihre Kriegsgewinne durch sie eingesteckt — und sie werden es das nächste Mal wieder tun.

Es gab viele brillante Ideen, um während des Krieges Gewinne zu machen.

Ein sehr vielseitiger Patriot verkaufte Uncle Sam zwölf Duzend 48-Zoll Schraubenschlüssel. Oh, es waren sehr nette Schraubenschlüssel. Das einzige Problem war, dass es nur eine Mutter gab, die je hergestellt wurde, die groß genug für diese Schraubenschlüssel ist. Das ist diejenige, die die Turbinen an den Niagarafällen hält. Nun, nachdem sie Uncle Sam gekauft hatte und der Hersteller den Profit dafür eingestreift hat, wurden die Schraubenschlüssel auf Waggons geladen und durch ganz Amerika gekarrt im Bemühen, eine Verwendung für sie zu finden. Als der Waffenstillstand unterzeichnet wurde, war es tatsächlich ein trauriger Schlag für den Schraubenschlüssel-Hersteller. Er wollte gerade ein paar Muttern herstellen, die zu den Schraubenschlüssel passen. Dann plante er, auch diese an Uncle Sam zu verkaufen.

Und wieder ein anderer hatte die brillante Idee, dass Offiziere nicht in Automobilen fahren sollten, und schon gar nicht sollten sie auf einem Pferd reiten. Wahrscheinlich hat jemand ein Bild von Andy Jackson gesehen, wie er in einer Kutsche fährt. Nun, es wurden 6.000 Kutschen an Uncle Sam verkauft für die Verwendung durch Offiziere! Keine davon wurde verwendet. Aber der Kutschen-Hersteller bekam seinen Kriegsgewinn.

Die Schiffsbauer dachten sich, dass sie auch einiges davon verdienten. Sie bauten viele Schiffe und machten viel Gewinn. Im Wert von mehr als $ 3.000.000.000. Einige Schiffe davon waren in Ordnung. Aber Schiffe im Wert von $635.000.000 waren aus Holz und konnten nicht schwimmen! Der Saum öffnete sich — und sie sanken. Aber wir haben dafür bezahlt. Und jemand hat sich dafür die Gewinne eingesteckt.

Es wurde von Statistikern, Ökonomen und Forschern geschätzt, dass der Krieg Uncle Sam $ 52.000.000.000 gekostet hat. Von dieser Summe wurden $ 39.000.000.000 im eigentlichen Krieg selbst verbraucht. Diese Ausgaben erzielten $ 16.000.000.000 an Gewinnen. So wurden die 21.000 Milliardäre und Millionäre gemacht. Diese $ 16.000.000.000 sind nicht zu verachten. Es ist eine ziemlich ordentliche Summe. Und sie gelangte in die Hände von sehr wenigen.

Die Untersuchung des Senatsausschusses (Nye) die Rüstungsindustrie und ihre Kriegsgewinne betreffend hat trotz ihrer sensationellen Enthüllungen kaum an der Oberfläche gekratzt.

Trotzdem zeigte sie Wirkung. Das State Department studierte schon „seit einiger Zeit“ Methoden, um sich aus dem Krieg rauszuhalten. Das Kriegsministerium hat dann plötzlich entschieden, dass es einen wundervollen Plan im Entstehen hat. Die Regierung ernennt einen Ausschuss — mit dem Kriegs- und Marine-Ministerium geschickt vertreten unter dem Vorsitz eines Wall Street Spekulanten — um die Gewinne während Kriegszeiten zu begrenzen. In welchem Umfang wird nicht vorgeschlagen. Hmmm. Möglicherweise würden die Gewinne von 300, 600 und 1.600 Prozent von jenen, die im Weltkrieg Blut zu Gold verwandelten, auf eine bestimmte kleinere Zahl begrenzt werden.

Offenbar verlangt der Plan aber keine Begrenzung von Verlusten — das heißt, die Verluste jener, die im Krieg kämpfen. Soweit ich in der Lage war festzustellen gibt es nichts in diesem Schema, um den Verlust des Soldaten auf nur ein Auge, oder auf einen Arm zu begrenzen, oder seine Verwundungen auf eine oder zwei oder drei. Oder um den Verlust von Menschenleben zu begrenzen.

Es gibt offenbar nichts in diesem Schema, das besagt, dass nicht mehr als 12 Prozent eines Regiments in einer Schlacht verwundet werden soll, oder dass nicht mehr als 7 Prozent einer Division getötet werden soll.

Natürlich kann der Ausschuss nicht mit solchen Lappalien belästigt werden.

Wer bezahlt die Rechnungen?

Wer liefert die Gewinne — diese netten kleinen Gewinne von 20, 100, 300, 1.500 und 1.800 Prozent? Wir alle bezahlen sie — über die Besteuerung. Wir bezahlten den Bankern ihre Profite, als wir Liberty Bonds um $ 100 kauften und sie für $ 84 oder $ 86 wieder an die Banker zurückverkauften. Diese Banker streiften über $ 100 ein. Es war eine einfache Manipulation. Die Banker kontrollieren die Sicherheitsmärkte. Es war ein leichtes für sie, den Preis dieser Anleihen zu drücken. Dann bekamen alle von uns – das Volk – Angst und verkauften die Anleihen um $ 84 oder $ 86. Die Banker kauften sie. Dann erzeugten die gleichen Banker einen Aufschwung und die Staatsanleihen stiegen wieder auf ihren Nennwert — und darüber. Und die Banker sammelten ihre Gewinne ein.

Aber der Soldat bezahlt den größten Teil der Rechnung.

Wenn ihr das nicht glaubt, besucht die amerikanischen Friedhöfe auf den Schlachtfeldern im Ausland. Oder besucht irgendein Veteranen-Krankenhaus in den Vereinigten Staaten. Bei einer Tour durch das ganze Land, in deren Mitte ich mich zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels befinde, habe ich 18 Regierungskrankenhäuser für Veteranen besucht. Darin befinden sich insgesamt etwa 50.000 zerstörte Männer — Männer, die vor 18 Jahren die Besten des Landes waren. Der sehr fähige Chefarzt des Regierungskrankenhauses in Milwaukee, wo sich 3.800 der lebenden Toten befinden, hat mir gesagt, dass die Sterblichkeitsrate unter Veteranen dreimal so hoch als wie bei jenen ist, die zuhause geblieben sind.

Jungs mit einem normalen Weltbild wurden von den Feldern, Büros, Fabriken und Klassenzimmern genommen und in die Truppe eingezogen. Dort wurden sie runderneuert; sie wurden umgebaut; sie wurden um 180° gedreht; um Mord als an der Tagesordnung zu betrachten. Sie wurden Schulter an Schulter gestellt und durch Massenpsychologie völlig verändert. Wir benutzten sie für ein paar Jahre und brachten ihnen bei, über das Töten und getötet werden nicht nachzudenken.

Dann haben wir sie plötzlich entlassen und ihnen gesagt, dass sie eine weitere 180°-Drehung machen sollten! Dieses Mal mussten sie ihre Umerziehung alleine schaffen, ohne Massenpsychologie, ohne die Hilfe und den Rat der Offiziere und ohne die landesweite Propaganda. Wir haben sie nicht mehr gebraucht. Also haben wir sie ohne „Drei-Minuten“ oder „Liberty Loan“ Rede oder Parade zerstreut. Viele, zu viele, dieser feinen Jungs werden schließlich geistig zerstört, weil sie diese letzte „180°-Drehung“ nicht alleine schafften.

Im Regierungskrankenhaus in Marion, Indiana, liegen 1.800 dieser Jungs in den Betten! 500 von ihnen in Baracken mit Stahlgittern und Drähten überall außen rund um das Gebäude und auf den Terrassen. Diese Jungs wurden bereits geistig zerstört. Diese Jungs sehen nicht einmal mehr wie Menschen aus. Oh, der Blick in ihren Gesichtern! Körperlich sind sie in guter Form; mental sind sie schon jenseits.

Es gibt Abertausende solcher Fälle und es werden die ganze Zeit mehr und mehr. Die enorme Aufregung des Krieges, das plötzliche Ende dieser Aufregung – die jungen Männer konnten es nicht ertragen.

Das ist ein Teil der Rechnung. So viel zu den Toten — sie haben ihren Teil der Kriegsgewinne bezahlt. So viel zu den geistig und körperlich Verletzten — sie bezahlen jetzt ihren Anteil an den Kriegsgewinnen. Aber die anderen zahlen auch — sie bezahlten mit einem gebrochenen Herzen, als sie von ihren Kaminen und ihren Familien gerissen wurden, um sich die Uniform von Uncle Sam überzustreifen — mit der ein Vermögen gemacht wurde. Sie haben einen weiteren Teil in den Trainingscamps gezahlt, wo sie reglementiert und gedrillt wurden, während andere ihren Job und ihren Platz in der Gemeinschaft eingenommen haben. Sie bezahlten dafür in den Schützengräben, wo sie geschossen haben und erschossen wurden; wo sie tagelang hungerten; wo sie im Schlamm, in der Kälte und im Regen geschlafen haben — mit dem Stöhnen und Kreischen der Sterbenden als schreckliches Schlaflied.

Aber vergessen wir nicht — der Soldat bezahlte auch einen Teil der Dollar und Cent-Rechnungen.

Bis einschließlich des Spanisch-Amerikanischen Kriegs hatten wir ein Preis-System, und Soldaten und Matrosen kämpften für Geld. Während des Bürgerkriegs wurden in vielen Fällen Boni ausbezahlt, noch bevor sie in Dienst gestellt wurden. Die Regierung, oder die Bundesstaaten, zahlten $ 1.200 für eine Verpflichtung beim Militär. Im Spanisch-Amerikanischen Krieg gaben sie Preisgeld. Wenn wir irgendein Schiff eroberten, bekamen alle Soldaten ihren Anteil — zumindest sollten sie ihn bekommen. Dann wurde herausgefunden, dass wir die Kriegskosten reduzieren konnten, indem wir das ganze Preisgeld einbehalten, aber den Soldaten trotzdem verpflichten. Somit konnten Soldaten nicht um ihre Arbeit verhandeln; jeder sonst konnte verhandeln, aber der Soldat konnte es nicht.

Napoleon sagte einmal:

„Alle Menschen sind in Auszeichnungen verliebt … sie hungern gierig danach.“

So lernte die Regierung, dass sie durch das Übernehmen des napoleonischen Systems — das Medaillen-Geschäft — Soldaten für weniger Geld bekommen konnte, weil die Jungs dekoriert werden wollten. Bis zum Bürgerkrieg gab es keine Medaillen. Dann wurde die Ehrenmedaille des Kongresses verliehen. Das machte das Anwerben einfacher. Nach dem Bürgerkrieg wurden bis zum Spanisch-Amerikanischen Krieg keine neuen Medaillen mehr vergeben.

Im Weltkrieg benutzten wir Propaganda, damit unsere Jungs die Wehrpflicht akzeptieren. Sie wurden zum Schämen gebracht, wenn sie nicht der Armee beitreten wollten.

Diese Kriegspropaganda war so bösartig, dass sogar Gott mit ins Spiel gebracht wurde. Mit nur wenigen Ausnahmen schlossen sich die Geistlichen dem Geschrei zum Töten, Töten, Töten an. Um die Deutschen zu töten. Gott ist auf unserer Seite … es ist sein Wille, dass die Deutschen umgebracht werden.

Und in Deutschland, die guten Pfarrer riefen die Deutschen dazu auf, die Allierten umzubringen … um dem gleichen Gott zu gefallen. Dies war ein Teil der allgemeinen Propaganda, die aufgebaut wurde, damit sie den Leuten den Krieg und das Morden bewusst machen.

Für unsere Jungs, die in den Tod geschickt wurden, wurden schöne Ideale gemalt. Das war der „Krieg, um alle Kriege zu beenden.“ Das war der „Krieg, um die Welt sicher für die Demokratie zu machen.“ Keiner hat ihnen gesagt, als sie losmarschierten, dass ihre Teilnahme am Krieg und ihr Sterben riesige Kriegsgewinne bedeuten. Keiner hat diesen amerikanischen Soldaten gesagt, dass sie von Kugeln erschossen werden könnten, die hier von ihren eigenen Brüdern hergestellt wurden. Keiner hat ihnen gesagt, dass die Schiffe, auf denen sie ihre Überfahrt machen würden, von U-Booten torpediert werden könnten, die mit US-Patenten gebaut wurden. Ihnen wurde nur gesagt, dass es ein „glorreiches Abenteuer“ wäre. So wurde entschieden, nachdem sie mit Patriotismus vollgestopft wurden, dass sie auch dabei helfen könnten, für den Krieg zu bezahlen. Also gaben wir ihnen ein großzügiges Gehalt von $ 30 pro Monat.

Alles, was sie für diese großzügige Summe tun mussten, war, ihre Lieben zurückzulassen, ihre Jobs aufzugeben, in sumpfigen Gräben herumzuliegen, Dosenfleisch zu essen (wenn sie es bekommen konnten) und töten, töten und töten … und getötet werden.

Doch halt!

Die Hälfte seines Lohnes (nur ein wenig mehr, als die Nieter in den Werften oder die Arbeiter in einer Munitionsfabrik zu Hause an einem Tag verdienten) wurde ihm prompt weggenommen um seine Angehörigen zu unterstützen, damit sie nicht zu einer Last für seine Gemeinde wurden. Dann ließen wir ihn für eine Unfallversicherung bezahlen — etwas, das in einem aufgeklärten Staat der Arbeitgeber übernimmt — und die kostete ihn $ 6 im Monat. Er hatte weniger als $ 9 pro Monat übrig.

Und dann, als krönende Unverschämtheit — wurde er fast dazu geprügelt, damit er sich seine eigene Munition, seine Kleidung und seine Nahrung selbst bezahlt, indem man ihn dazu brachte, Liberty Bonds zu kaufen. Die meisten Soldaten erhielten überhaupt kein Geld am Zahltag.

Wir brachten sie dazu, um $ 100 Liberty Bonds zu kaufen und wir haben sie zurückgekauft — als sie vom Krieg zurückkamen und keine Jobs finden konnten — für $ 84 und $ 86. Und die Soldaten kauften über $ 2.000.000.000 dieser Anleihen!

Ja, der Soldat bezahlt den größten Teil der Rechnung. Seine Familie bezahlt ebenfalls. Sie bezahlen mit dem gleichen Herzensbruch, wie er es tut. Wenn er leidet, leiden sie ebenfalls. In der Nacht, als er im Schützengraben gelegen ist und dem explodierenden Schrapnell zuschaute, lagen sie zu Hause schlaflos in ihren Betten — sein Vater, seine Mutter, seine Frau, seine Schwestern, seine Brüder, seine Söhne und seine Töchter.

Als er mit einem Auge weniger zurückkehrte, oder mit einem Fuß weniger oder mit gebrochenem Geist, dann haben sie auch gelitten — genauso viel und manchmal sogar noch mehr als er. Ja, und sie steuerten ebenfalls ihre Dollar zu den Gewinnen der Munitionsfabrikanten und Banker und Werften und Hersteller und Spekulanten bei. Sie kauften auch Liberty Bonds und trugen zum Gewinn der Banker nach dem Waffenstillstand im Hokus-Pokus der manipulierten Liberty Bonds-Preise bei.

Und sogar jetzt leiden und bezahlen die Familien der Verwundeten und der mental Gebrochenen und jener, die sich nie wieder neu anpassen konnten.

Wie man diese Gaunerei zerschlägt!

Nun, es ist eine Gaunerei, alles klar?!

Ein paar gewinnen — und die vielen bezahlen. Aber es gibt einen Weg, um dies zu beenden. Man kann diese Gaunerei nicht durch Abrüstungskonferenzen aufhalten. Man kann sie nicht durch Friedensverhandlungen in Genf beseitigen. Gutmeinende aber unbrauchbare Gruppen können sie nicht durch Beschlüsse beseitigen. Sie kann nur dann effektiv zerschlagen werden, wenn man den Gewinn aus dem Krieg nimmt.

Der einzige Weg, um diese Gaunerei zu zerschlagen, ist, das Kapital, die Industrie und die Arbeiter einzuziehen, bevor die Männer der Nation eingezogen werden können. Ein Monat bevor die Regierung die jungen Männer der Nation einziehen kann — muss sie das Kapital, die Industrie und die Arbeiter einziehen. Lasst die Offiziere, die Direktoren und die hochrangigen Führungskräfte unserer Rüstungsunternehmen und der Munitionshersteller und der Schiffsbauer und der Flugzeug-Hersteller und der Hersteller all der anderen Dinge, die Gewinn in Kriegszeiten erzielen sowie die Banker und die Spekulanten, eingezogen werden — um $ 30 im Monat zu bekommen, den gleichen Lohn, den die Jungs in den Schützengräben erhielten.

Lasst die Arbeiter in diesen Betrieben die gleichen Löhne verdienen — all die Arbeiter, alle Präsidenten, alle Führungskräfte, alle Direktoren, alle Manager, alle Banker — ja, und alle Generäle und alle Admiräle und alle Offiziere und alle Politiker und alle Regierungsbeamte — jeder in der Nation soll ein monatliches Gesamteinkommen erhalten, das das des Soldaten im Schützengraben nicht übersteigt!

Lasst all die Könige und Magnaten und Geschäftemacher und all die Arbeiter in der Industrie und alle unsere Senatoren und Gouverneure und Majors die Hälfte ihres monatlichen $ 30 Lohns ihren Familien geben, sowie für eine Kriegsrisikoversicherung bezahlen und Liberty Bonds kaufen.

Warum sollten sie nicht?

Sie laufen weder Gefahr getötet zu werden oder ihre Körper zu verstümmeln oder ihren Verstand zu opfern. Sie schlafen nicht in den schlammigen Schützengräben. Sie hungern nicht. Die Soldaten hungern!

Geben wir dem Kapital, der Industrie und den Arbeitern 30 Tage um darüber nachzudenken und man wird bis zu dieser Zeit herausfinden, dass es keinen Krieg mehr gibt. Das wird die Kriegs-Gaunerei zerschlagen – das und nichts anderes.

Vielleicht bin ich ein wenig zu optimistisch. Das Kapital hat noch immer etwas zu sagen. Also wird es das Kapital nicht erlauben, den Gewinn aus dem Krieg herauszunehmen bis das Volk — diejenigen, die leiden und noch immer den Preis dafür bezahlen — zur Vernunft kommt und versteht, dass diejenigen, die es ins Amt gewählt hat, nach seiner Pfeife zu tanzen hat, und nicht nach der der Profiteure.

Ein weiterer notwendiger Schritt in diesem Kampf, um die Gaunerei des Krieges zu zerschlagen, ist eine eingeschränkte Volksabstimmung um zu bestimmen, ob ein Krieg erklärt werden sollte. Eine Volksabstimmung nicht aller Wähler, sondern nur von jenen, die dazu aufgefordert werden, zu kämpfen und zu sterben. Es würde nicht viel Sinn machen, einen 76-jährigen Präsidenten einer Rüstungsfirma oder den plattfüßigen Leiter einer internationalen Bank oder den schielenden Manager eines Uniform-Herstellers — von denen alle Visionen über enorme Kriegsgewinne haben — darüber abstimmen zu lassen, ob die Nation in den Krieg ziehen soll. Sie würden niemals dazu aufgefordert werden, Waffen zu tragen — in einem Schützengraben zu schlafen oder erschossen zu werden. Nur diejenigen, die aufgefordert werden würden, ihre Leben für ihr Land zu riskieren, sollten das Privileg der Wahl darüber haben zu bestimmen, ob die Nation in den Krieg ziehen sollte.

Es existieren reichlich Präzendenzfälle für die Beschränkung der Abstimmung auf die Betroffenen. Viele unserer Staaten haben Beschränkungen für jene, denen es erlaubt ist zu wählen. In den meisten ist es notwendig, lesen und schreiben zu können, bevor man wählen darf. In manchen muss man ein Grundstück besitzen. Es wäre ein Leichtes, jedes Jahr die Männer in wehrfähigem Alter in ihren Gemeinden zu registrieren, wie sie es bei der Einberufung für den Weltkrieg getan haben, um körperlich untersucht zu werden. Diejenigen, die die Untersuchung bestehen und von denen verlangt werden würde, Waffen zu tragen, falls ein Krieg ausbricht, würden bei der Abstimmung einer beschränkten Volksabstimmung wählen dürfen. Sie sollten es sein, die die Macht besitzen, zu entscheiden — und nicht ein paar aus dem Kongress, wo die meisten jenseits der Altersgrenze sind und noch weniger sich in der körperlichen Verfassung befinden, Waffen zu tragen. Nur diejenigen, die leiden müssen, sollten das Recht auf eine Abstimmung haben.

Ein dritter Schritt in diesem Geschäft, um die Kriegs-Gaunerei zu zerschlagen, ist es sicherzustellen, dass unsere Streitkräfte wirklich nur zur Verteidigung eingesetzt werden.

Bei jeder Sitzung des Kongresses kommt die Frage nach mehr Mitteln für die Flotte auf. Die Sesselfurzer-Admiräle von Washington (und von diesen gibt es immer reichlich) sind sehr gewandte Lobbyisten. Und sie sind schlau. Sie schreien nicht: „Wir brauchen viele Kriegsschiffe um gegen diese oder jene Nation Krieg zu führen.“ Oh, nein. Zuerst lassen sie einen wissen, dass Amerika durch eine große Seemacht bedroht wird. Fast jeden Tag werden einem diese Admiräle erzählen, dass die große Flotte von diesem vermeintlichen Feind plötzlich zuschlagen und 125 Millionen Menschen vernichten wird. Einfach so. Dann beginnen sie damit, nach einer größeren Navy zu schreien. Wofür? Um den Feind zu bekämpfen? Oh, mein lieber Gott. Oh, nein. Nur für Verteidigungszwecke.

Dann verkünden sie nebenbei Manöver im Pazifik. Zur Verteidigung. Mhmm.

Der Pazifik ist ein riesiger Ozean. Wir haben eine enorm lange Küste am Pazifik. Werden die Manöver vor der Küste stattfinden, 200 oder 300 Meilen davon entfernt? Oh, nein. Die Manöver werden 2000, ja, vielleicht sogar 3500 Meilen vor unserer Küste durchgeführt.

Die Japaner, ein stolzes Volk, werden sich natürlich darüber freuen, dass sie die US-Flotte so nah vor der japanischen Küste sehen. Genauso, wie sich die Einwohner von Kalifornien darüber freuen würden, wenn sie durch den Morgennebel hindurch die japanische Flotte beim Kriegsspielen vor Los Angeles zusehen würde.

Die Schiffe unserer Navy sollten besonders beschränkt werden, durch das Gesetz, um innerhalb 200 Meilen vor unserer Küste zu bleiben. Wäre das schon im Jahr 1898 Gesetz gewesen, dann wäre die Maine niemals in den Hafen von Havanna eingelaufen. Sie wäre nie in die Luft gesprengt worden. Es hätte keinen Krieg mit Spanien und dem damit verbundenen Verlust des Lebens gegeben. 200 Meilen ist reichlich, nach der Meinung von Experten, zu Verteidigungszwecken. Unsere Nation kann keinen Krieg beginnen, wenn unsere Schiffe sich nicht weiter als 200 Meilen von unserer Küste entfernen können. Flugzeugen könnte es erlaubt werden, sich zu Aufklärungszwecken 500 Meilen von der Küste zu entfernen. Und die Armee sollte nie die territorialen Grenzen unserer Nation verlassen.

Fassen wir zusammen: Drei Schritte müssen gesetzt werden, um die Kriegs-Gaunerei zu zerschlagen:

  1. Wir müssen den Gewinn aus dem Krieg herausnehmen.
  2. Wir müssen es der Jugend des Landes, die Waffen tragen würde, erlauben zu wählen, ob wir in den Krieg ziehen sollen.
  3. Wir müssen unsere Streitkräfte auf Verteidigungszwecke zu Hause beschränken.

Zur Hölle mit dem Krieg!

Ich bin kein Narr, der glaubt, dass Krieg eine Sache der Vergangenheit ist. Ich weiß, dass die Leute keinen Krieg wollen, aber es hat keinen Sinn zu sagen, dass wir nie wieder in einen weiteren Krieg getrieben werden können.

Zurückblickend wurde Woodrow Wilson im Jahr 1916 als Präsident wiedergewählt, weil er „uns aus dem Krieg rausgehalten hat“ und des angedeuteten Versprechens, dass er „uns aus dem Krieg raushalten wird“. Und doch forderte er vom Kongress fünf Monate später, Deutschland den Krieg zu erklären.

In dieser Zeitspanne von 5 Monaten wurde das Volk nicht gefragt, ob es seine Meinung geändert hätte. Die 4.000.000 jungen Männer, die ihre Uniformen anzogen und wegmarschierten oder segelten, wurden nicht gefragt, ob sie hingehen wollen um zu leiden und zu sterben.

Was hat dann also veranlasst, dass die Regierung so schnell ihre Meinung ändert?

Geld.

Eine Kommission der Allierten, es sei daran erinnert, kam kurz vor der Kriegserklärung und suchte unseren Präsidenten auf. Der Präsident rief seinen Beraterstab zu sich. Der Leiter der Kommission sprach. Hier ist was er dem Präsidenten und seinen Beratern sagte, wenn wir zwischen den Zeilen der diplomatischen Sprache lesen können:

„Es hat keinen Sinn, uns länger etwas vorzumachen. Die Sache der Alliierten ist verloren. Wir schulden euch (amerikanischen Bankern, amerikanischen Munitionsherstellern, amerikanischen Industriellen, amerikanischen Spekulanten, amerikanischen Exporteuren) 5 oder 6 Milliarden Dollar.“

„Wenn wir verlieren (und ohne die Hilfe der Vereinigten Staaten müssen wir verlieren) können wir, England, Frankreich und Italien, dieses Geld nicht zurückzahlen … und Deutschland wird es nicht tun.

„Also …“

Wäre Geheimhaltung von Kriegsverhandlungen verboten gewesen, und wäre die Presse eingeladen gewesen bei dieser Konferenz, oder wenn das Radio diese Veranstaltung übertragen hätte, dann wäre Amerika niemals in den Weltkrieg eingetreten. Doch diese Konferenz unterlag, wie alle Kriegsdiskussionen, höchster Geheimhaltung. Als unsere Jungs in den Krieg geschickt wurden, wurde ihnen gesagt, es wäre ein „Krieg, um die Welt sicher für die Demokratie zu machen“ und ein „Krieg, um alle Kriege zu beenden“.

Nun, 18 Jahre später gibt es weniger Demokratie auf der Welt, als es damals gab. Außerdem, was kümmert es uns, ob Russland, Deutschland, England, Frankreich, Italien oder Österreich unter Monarchien oder in Demokratien leben? Ob sie Faschisten oder Kommunisten sind? Unser Problem ist es, unsere eigene Demokratie zu bewahren.

Und es wurde nur sehr wenig, wenn überhaupt, erreicht, um uns zu versichern, dass der Weltkrieg wirklich der Krieg war, um alle Kriege zu beenden.

Ja, wir hatten Abrüstungskonferenzen und Verhandlungen über die Beschränkung von Waffen. Sie bringen nicht das geringste. Eine ist gerade gescheitert; die Ergebnisse einer anderen wurden gerade zunichte gemacht. Wir schicken unsere Berufssoldaten, unsere Matrosen und unsere Politiker und Diplomaten zu diesen Konferenzen. Und was passiert?

Die Berufssoldaten und Matrosen wollen keine Abrüstung. Kein Admiral will ohne Schiff sein. Kein General möchte ohne Kommando sein. Beides bedeutet Männer ohne Jobs. Sie sind nicht für Abrüstung. Sie können nicht für eine Beschränkung von Waffen sein. Und bei all diesen Konferenzen, im Hintergrund lauernd aber allmächtig, befinden sich die düsteren Agenten derer, die vom Krieg profitieren. Sie sorgen dafür, dass diese Konferenzen nicht zur Abrüstung beitragen oder die Rüstungsausgaben ernsthaft beschränken.

Das Hauptziel von jeder Macht auf jeder dieser Konferenzen ist nicht, Abrüstung zu erreichen, um einen Krieg zu verhindern, sondern um mehr Waffen für sich selbst und weniger für alle potentielle Feinde zu bekommen.

Es gibt nur einen praktikablen Weg zur Abrüstung. Wenn alle Nationen zusammenkommen und jedes Schiff, jede Waffe, jedes Gewehr, jeden Panzer und jedes Kriegsflugzeug verschrotten. Sogar das, wenn es möglich wäre, würde nicht ausreichen.

Der nächste Krieg wird nach der Meinung von Experten nicht von Schlachtschiffen, nicht von Artillerie, nicht mit Gewehren und nicht mit Maschinengewehren ausgetragen werden. Er wird mit tödlichen Chemikalien und Gasen ausgetragen werden.

Insgeheim studiert und perfektioniert jede Nation neuere und verheerendere Methoden um ihre Feinde noch großflächiger zu vernichten. Ja, Schiffe werden noch immer gebaut werden, weil die Werften ja ihre Gewinne machen müssen. Und Waffen werden noch immer hergestellt werden, und Pulver und Gewehre, denn die Munitionshersteller müssen ihre riesigen Gewinne erzielen. Und die Soldaten müssen natürlich Uniformen anziehen, denn dieser Hersteller muss auch seine Kriegsgewinne erzielen.

Aber über Sieg oder Niederlage wird das Geschick und der Einfallsreichtum unserer Wissenschaftler entscheiden.

Wenn wir sie an der Herstellung von Giftgas und immer teuflischeren Instrumenten der Zerstörung arbeiten lassen, dann werden sie für die konstruktive Arbeit keine Zeit mehr haben, nämlich für mehr Wohlstand unter allen Menschen zu sorgen. Wenn wir sie aber für den Wohlstand arbeiten lassen, dann können wir aus dem Frieden mehr Geld als aus dem Krieg rausholen — sogar die Munitionshersteller.

Also sage ich:

ZUR HÖLLE MIT DEM KRIEG!

Quelle

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