Es stimmt: Ohne staatliche Subventionen brechen die Tesla-Verkäufe zusammen

von Tyler Durden, am 12. Juni 2017

Laut den jüngsten Daten der European Automobile Manufacturers Association (ACEA) waren die Verkäufe von elektrisch aufladbaren Fahrzeugen (einschließlich Hybridmodellen) im ersten Quartal 2017 in ganz Europa lebhaft: Sie stiegen um 80% im öko-freundlichen Schweden, 78% in Deutschland, knapp über 40% in Belgien und durchschnittlich um 30% in der Europäischen Union … aber nicht in Dänemark: Hier sind die Verkäufe um über 60% aus einem einfachen Grund abgestürzt: Die Regierung hat die Subventionen durch den Steuerzahler abgeschafft.

Wie Bloomberg schreibt und Elon Musk nur allzu gut weiß, bestätigen die Ergebnisse, dass „Fahrzeuge, die mit sauberer Energie angetrieben werden, ohne irgendeine Form von durch den Steuerzahler finanzierten Subventionen, nicht attraktiv genug sind, um mit den Verbrenner-Modellen konkurrieren zu können.“

Die Fallstudie in Dänemark steht symbolisch dafür, wo die Technik-/Kostenkurve für Fahrzeuge mit sauberer Energie derzeit steht, und warum für „grüne“ Pioniere die fortgesetzte Großzügigkeit der Regierungen auf der ganzen Welt von absolut wichtiger Bedeutung ist, und auch, warum Trumps jüngster Rückzug aus dem Pariser Klimaschutzvertrag nichts anderes ist, als die Todesdrohung für dieses Geschäftsmodell.

Nur um sicher zu gehen, Dänemarks Verliebtheit in grüne Autos ist bekannt: Die fahrradliebende Bevölkerung des Landes hat im Jahr 2015 5.298 von ihnen gekauft, mehr als doppelt so viele, wie im selben Jahr in Italien verkauft wurden, wobei Italien mehr als 10x so viele Einwohner hat. Allerdings hatten diese phänomenalen Verkaufszahlen so viel mit dem Preis und mit Bequemlichkeit zu tun, wie mit Umweltbelangen: Elektroauto-Händler waren für lange Zeit von der unglaublichen Importsteuer von 180% ausgenommen, die Dänemark auf Fahrzeuge anwendet, die von einem herkömmlichen Verbrennungsmotor angetrieben werden.

Dann, im Herbst 2015, änderte sich alles: Die Regierung von Premierminister Lars Lokke Rasmussen kündigte die progressive Abschaffung der Steuererleichterungen für Elektroautos an und gab dabei als Begründung Budgetbeschränkungen sowie den Wunsch an, gleiche Wettbewerbsbedingungen durchzusetzen. Rückblickend haben diese „gleichen Wettbewerbsbedingungen“ dazu geführt, dass der Markt effektiv eingebrochen wird: Die untenstehende Grafik zeigt den vollständigen Zusammenbruch der Verkäufe, nachdem die Subventionen abgeschafft wurden.

Niemand nahm mehr Schaden daran als Tesla: Die Firma, deren Verkäufe damals explodierten, lobbyierten gegen diesen Schritt, und CEO Musk warnte während eines Besuchs in Kopenhagen davor, dass die Verkäufe davon betroffen sein würden. Es war nicht klar, ob diese Warnung an die Regierung, das Volk von Dänemark oder an sein eigenes Bankkonto und seine Anleger gerichtet war, doch er lag absolut richtig: Im Jahr 2015 verkaufte Tesla in Dänemark 2.738 Autos. Im Jahr 2016 sank diese Zahl um 94% auf nur 176 Einheiten.

Das neue Steuerregime „hat den Markt komplett abgeschossen“, sagte Laerke Flader, Leiterin der Dänischen Elektroauto-Allianz, gegenüber Bloomberg.

Die Pointe: „Die Preisfrage ist wirklich wichtig.“ Und, wenn man das weiterdenkt, auch die Subventionen durch den Steuerzahler.

Was als nächstes passiert ist, ist wahrscheinlich offensichtlich. Wie Bloomberg erklärt hat, waren die ursprünglichen Pläne der Regierung, die Steuervergünstigungen von 2016 bis 2020 schrittweise auslaufen zu lassen, damit sie gleich behandelt werden wie Autos, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, doch am 18. April, als die Regierung den Umsatzrückgang bemerkt hat, hat man sich dazu entschieden, die Regeln zu ändern.

„Es ist kein Geheimnis, dass die Verkäufe von Elektroautos unter unseren Erwartungen von vor 1,5 Jahren liegen“, sagte Steuerminister Karten Lauritzen in einer Erklärung. „Die vereinbarte allmähliche Einführung hat sich als schwierig erwiesen und das hat wahrscheinlich die Verkäufe gestoppt.“

Die neuen Regeln bedeuten, dass der Übergang zu einer Post-Subventions-Ära verschoben wurde, bis mindestens 5.000 neue Elektroautos über den Zeitraum 2016-2018 verkauft wurden. Die Steuererleichterungen werden auf jeden Fall ab 2019 schrittweise eliminiert, unabhängig von den Umsatzzahlen. Der Plan sieht eine 40 prozentige Registrierungssteuer vor, abzüglich einer 10.000 Kronen-Erleichterung ($1.500 Dollar) im Jahr 2019, wobei die neue Steuer im Jahr 2020 auf 65 Prozent ansteigen soll, im jahr 2021 auf 90% und im Jahr 2022 die vollen 100%.

Es war unklar, ob die Lobbyarbeit von Musk hinter dieser teilweisen Kehrtwende steckt, aber jede Hoffnung auf eine sofortige Erholung bei den Verkäufen scheint von der Entscheidung der dänischen Regierung auf Eis gelegt zu sein, die „Verwirrung verursacht hat und viele potenzielle Kunden noch zuwarten oder sich ein anderes Auto kaufen.“ In der Zwischenzeit boomen die Verkäufe von Autos mit wenig bis gar keinen Abgasen beim großzügigen Nachbarn Schweden dank eine breiten Paletten von Subventionen, einschließlich einer fünfjährigen Steuerpause und eine 40.000 Kronen ($4.600) Kaufprämie.

Laut Flader von der dänischen Elektroauto-Allianz will die dänische Elektroautoindustrie „nicht in einen Markt investieren, der im nächsten Jahr nicht mehr da sein könnte. Sie würden eher dort investieren, wo die Bedingungen besser und auf lang Sicht vorhersehbar sind. Und das bedeutet viele garantierte Steuergeld-Subventionen. Während Flader eine Wende beim Vertrieb vorwegnimmt, sobald die Händler wieder steuerfreie Preise plakatieren dürfen, könnte dieses Mal die ungebändigte Begeisterung des Landes für alles, was „grün“ ist, weitaus gedämpfter sein.

Was die dänische Fallstudie für Tesla und ihre immer hohen Preise gezeigt hat, war wie viel von diesem Marktanteil, der am Freitag BMW überholt hat, von der Großzügigkeit der Regierung abhängt. Wenn diese Subventionen ausbleiben, brechen die Verkäufe um über 90% zusammen.

Wenn der Rest der Welt dem Beispiel Dänemarks folgen würde, würde das gleiche mit Teslas Marktanteil passieren, der bei über $800.000 Dollar pro verkauftem Auto liegt.

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