Rede von Birgitta Jónsdóttir: Wir, das Volk, das System

Von Spitzenpolitikerin Birgitta Jónsdóttir, TEDx Reykjavík, Jänner 2015, via Facebook, Illustrationen von ebendort

Übersetzung aus dem Englischen: Golemxiv

Das 21. Jahrhundert wird das Jahrhundert der gewöhnlichen Leute, dein Jahrhundert und mein Jahrhundert — unser Jahrhundert.

Bemerkenswerte Umbrüche geschehen. Wir haben die Bibliothek von Alexandria am kleinen Finger; die ganze Welt und all ihr Wissen ist digital und wandert ins Internet.

Während wir in ein neues Zeitalter der elektronischen Gewebe und Beziehungen marschieren sind unsere demokratischen Muster hohl geworden und bröckeln in schauriger Geschwindigkeit.

Die Politik, die Medien, das Geldsystem, die Bildung, die Konzerne und überhaupt alle bekannten Gefüge entfernen sich von den wankenden alten Denkschulen. JETZT gibt es die Gelegenheiten um uns an allen Fronten durchzusetzen. Continue reading

Wir waren wo: Bericht über den Global Internet of Things Day Event 2015 in Wien

Von Horst Jens, auch erschienen auf seiner Website ‚Spielend-programmieren.at‘

Gastautor Horst Jens

Gastautor Horst Jens

Am 9. April 2015 veranstaltete der österreichische Forschungsverein OSDomotics / IoT Austria zusammen mit mehreren Sponsoren und helfenden Firmen eine Konferenz zum Thema Internet of Things, den ersten Global Internet of Things Day Event Vienna im Wiener FH-Technikum. Die Konferenz war Teil der weltweit an diesem Tag stattfindenden Global Internet of Things Events (#GIDE2105).
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Australische Sexpartei hat nicht genug Mitglieder angezogen?

Aus aller Welt erreicht uns heute die Nachricht, dass auch australische Miniprozentparteien ihre Sorgen haben. Im gegenständlichen Malheur: die australische Sexpartei. In Australien braucht eine Partei mindestens 500 Mitglieder, um zu Parlamentswahlen anzutreten, und die Anmeldungen werden von der australischen Election Commission, dem Wahlausschuss, genau geprüft. Wer sich über die undemokratische 5%-Hürde für den Einzug in den Nationalrat ärgert, sollte die australischen Kleinparteien auch bemitleiden, wenigstens ein bisschen.

Die Sexpartei wurde 2009 gegründet und ist in Australien nicht nur für ihren aufreizenden Namen, sondern auch für ihre sexy Themen bekannt:

  • Legalisierung der Sterbehilfe
  • Legalisierung aller Räusche für die Freizeitgestaltung
  • Legalisierung der Homosexehe
  • Kirchenstopp in Australien

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Über Österreichs Piratenpartei haben „die Trolle“ gesiegt

Sylvester Heller grinst zufrieden: „Ich habe die Piratenpartei kaputtgetrollt“. Der 44-jährige „hellboy“, wie sein Name im Piraten-Milieu lautet, ist wohl wie kein anderer für den Niedergang der österreichischen Piraterie verantwortlich. Darauf bildet sich der Langhaarige mit dem Raudi-Habitus einiges ein.

Im Interview bringt es Bundesvorständer Marcus Hohenecker auf den Punkt: „Wegen Heller war die Partei die meiste Zeit des vorigen Jahres zur Untätigkeit verdammt. Wir haben den ÖH-Wahlkampf verpennt wegen Herrn Hellers ständigen Morddrohungen. Ich traue mich kaum mehr heraus aus meinem Schneckenhaus.“
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Die Piraten Österreichs brauchen einen Chef!

Willkommen, Ladies, bei der Piratenpartei Österreichs. Vor euch steht euer schlimmster Albtraum: der Bildungsfeldwebel der Bildungspartei! Ihr seid Dreck unterm Fingernagel, weil ihr nichts durchsetzen könnt! Ihr habt nichts zu reden, weil ihr keine Stimme habt! Ihr seid stumm, weil nichts als Gelaber aus euren Bappm kommt!

Ich höre hier keine Rhetorik, nur Geschwätz!

Ich sehe hier keine Köpfe, nur Gesichter!

Ich höre hier keine Thesen, nur Meinungen!

Ich sehe hier keine Rebellen, nur Querulanten!

Ihr taugt nur zum Totospielen in der Wahlkabine, weil ihr kleine Maxis seid! Und unser geliebtes Internet bleibt auf der Strecke!

Aber wenn wir euch nur genug schinden, können wir vielleicht sogar aus euch Scheißhausbakterien so etwas wie halbe Piraten machen!

Ab jetzt wird jeder Tag für euch eine Strafe sein!

Ihr werdet lesen, bis euch die Mütze qualmt!

Ihr werdet diskutieren, bis ihr Geschmack und Humor habt!

Und ihr werdet denken, bis euch die blöde Birne zum Superhirn anschwillt!

Denn Piraten folgen der Denkvorschrift: Je-der! Muss! Den-ken!

Politik ist ein Krieg mit Wörtern! Hurra!

Politik ist ein Krieg mit Bildern! Hurra!

Politik ist ein Krieg der Ideen! Hurra!

Bergsteigen legalisieren?

Auf der Straße. TV-Fräulein Babsi spricht mit dem Mikrofon Passanten auf der Gasse an.

TV-Fräulein Babsi: „Was halten Sie von der Legalisierung von Alpinismus? Soll jeder Bergsteigen dürfen?“

Passantin: „Brauche keine Bergsteiger. Als Mutter will ich sicher nicht, dass meine Kinder sich was brechen oder abstürzen. Mein Bub hat mit zwölf den Kahlenberg erstiegen — ohne Sauerstoffgerät. Ich war gleich in der Kirche, dem Herrgott danken, dass der Bub nicht erstickt ist.“

Schnitt.


Wer so anfängt verspürt bald Lust auf Härteres

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Schwedische Piratenpartei stimmt für Austritt aus Pirate Parties International

Von Andrew McCallum, das englische Original befindet sich [hier] in der Pirate Times, Übersetzer GOLEMXIV; Titel-Illustration aus der Vorlage.

Nach einer Abstimmung auf der Generalversammlung um den 10. Mai 2015 wurde die schwedische Piratenpartei (PPSE) zum aktuellen Abgang aus der internationalen Vereinigung der nationalen Piratenparteien, Pirate Parties International.

Mit 62 „Ja“-, 8 „Nein“-Stimmen und 13 Enthaltungen nahm die Versammlung den Antrag des Vorstandes an, nach dem die schwedischen Piraten ihre (Beobachter-) Mitgliedschaft beenden. Aus dem Antrag:

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Halleluja, bald regieren die Kollektivisten bis ins Wohnzimmer!

Von ATTX

Es ging ein großes Aufatmen durchs Land als endlich die Weihwasser-Sozialisten ihren Widerstand gegen das totale Rauchverbot in der Gastronomie am Altar der Bevormundung geschlachtet haben.

„Aufatmen“ auch bei der genäschigen (Figur) Pharma-Minister Oberhauser. Das totalitäre Rauchverbot ist beschlossene Sache! Das Staatsmedium ORF zollt Beifall, vorgeblich weil das Mittelalter zugunsten eines modernen, internationalen Standards überwunden wurde.

Mit der Keule des Gesetzes wird den Wirten in ihren Wirtshäusern nunmehr endlich vorgeschrieben und auferlegt, wie sie ihr Wirtshaus zu führen haben: rauchfrei.

Was der staatlichen Erziehungsanstalt (schon wieder) entgangen sein dürfte sind die Begriffe des Privatrechts und des Privateigentums.

Eigentlich sollte jeder dieser Kolchose-Kollektivisten begriffen haben, dass ein Wirtshaus kein „öffentlicher Raum“ ist. Ein Wirtshaus gehört dem Wirten. Das Wirtshaus ist in der Regel das private Eigentum des Wirten, sofern es sich nicht um den Pächter der Parlamentskantine handelt.

In diesem seinem Wirtshaus entscheidet alleine der Wirt mit wem er Verträge über die Zufuhr und Kredenz von Schnitzel und Bier eingeht oder nicht. Das nennt man kurz „Privatautonomie“. Der Wirt, seine Arbeiter und seine Gäste entscheiden also frei („Privatautonomie“), ob sie dort hackeln oder völlern oder trinken oder rauchen.

Wer am Gebotenen keinen Gefallen findet kann ja woanders hackeln, völlern oder trinken. Sollte man meinen.

Die Welt des Kollektivismus in ihrer Bevormundungs- und Umerziehungsekstase beschert ein anderes Menü: Nicht der Wirt entscheidet, sondern das Kollektiv befindet, was gut und was schlecht ist für den Wirten und für dessen Gäste.

Die Privatautonomie wird Opfer des sogenannten Willens einer angeblichen Mehrheit. Private Einrichtungen werden per Dekret zum „Öffentlichen Raum“ erklärt und schon ist das Private, also das Eigentum, zurückgedrängt. Zugunsten „der Allgemeinheit“. Parented statt represented.
An vorderster Front beklatscht die veröffentlichte Meinung den missionarischen Enthaltsamkeitswahn.

Ja, wir stehen knapp davor, dass die Junta ins Wohnzimmer hineinregiert, denn im Wirtshaus, in der Verlängerung des Wohnzimmers, sind wir tatsächlich an genau diesem Punkt angekommen. In der Argumentation und Gedankenwelt der Gesundheits-Fascista funktioniert das ganz einfach. Jetzt braucht Anstandsdame Oberhauser nur noch den bewährten Arbeitnehmerschutz für Putzfrauen ins Spiel zu bringen. Oder was ist mit dem Rauchfangkehrer, der dort einmal jährlich Dienst machen muss? Ihm könnte ein Tschick-Atom ins Näschen steigen! Und was ist, wenn die Postlerin einen Brief überreichen muss? Lauter gefährdete Puritaner, die eine gestandene (schokoladesüchtige?) Oberhauser schützen muss.

Es geht um Schutz! Niemals würde es darum gehen, die Bürger bis ins Wohnzimmer zum Puritaner zu erziehen oder zu drangsalieren. Wir sind eine „Wertegemeinschaft“, eine und Demokratie! Halleluja!

Die Zukunft?

Die Rauchsensoren in jedem Wohnzimmer sind halt nötig und im Sinne unser aller Wohles. Nötig, um unsere „Freiheit zu verteidigen“. Wir müssen die „Schwächsten“ vor den Rauchern schützen. Es geht um die Volksgesundheit. Und es geht um die Einhaltung der Regeln. Das Gemeinwohl erfordert halt auch Zivilcourage, daher sind tapfere Denunzianten und Rauchersheriffs auszuzeichnen.

Ich will ein Grundrecht auf In Ruhe gelassen zu werden.

Hanfwandertag-Woche: Bundesregierung an Zivilgesellschaft: Basta und gusch!

Nach einem „Jahr des Joints“ [1] und einer sensationellen Petition für Legalisierung dämmert es der österreichischen Bundesregierung: Ein polizeiliches Augenzwinkern und „geht scho“ [2] reicht den Kiffern der Republik nicht mehr.

Die Öffentlichkeit besteht darauf angehört zu werden. 32,000 Wähler bestehen darauf mit ihrem Namen. Und so kam es, dass… sich unsere gewählten Vertreter schon wieder so dumm stellen wie sie die Öffentlichkeit seit fünfzig Jahren verkaufen. Die geplante Reform des Suchtmittelgesetzes ist ein Schlag ins Gesicht jener mutigen 31.967 Bürgern, die die Petition unterstützen.
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Hanfwandertag-Woche: Kiffer lassen sich durch laxe Polizeipraxis abspeisen

In Österreich ist Kiffen verboten, daher werden Cannabis-Konsumenten seit mehr als 50 Jahren bestraft. Seit 50 Jahren gibt es dagegen Widerstand von Ärzten, Kriminologen, Therapeuten und sogar Eltern und Lehrern.

Diesen Widerstand hat immer nur eine Minderheit geleistet. Die Mehrheit, besonders die fromme, dumpfe Landbevölkerung, ist weit weniger erleuchtet. Daran ist die Mehrheit allerdings selbst nicht schuld, weil sie über Cannabis nie etwas anderes gehört hat als den Aberglauben, den Schule und Medien verbreiten. Und was nicht in Schule und Fernsehen gesagt wird, das ist für den Massenmenschen, den Normalverbraucher, die Mehrheit, ein Geheimnis, ein Gerücht oder eine Lüge.

Im Fall der Nützlichkeit und Erbaulichkeit von Cannabis handelt es sich sogar um ein uraltes Staatsgeheimnis.
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