Massenkontrolle und die Neudefinition von Freiheit

von Omar Cherif, am 9. Jänner 2013

Vor genau einem Monat marschierten in Ägypten Hunderttausende Anti-Mursi Demonstranten vom Tahrir-Platz zum Präsidentenpalast in Kairo, um NEIN zur offensichtlich mangelhaften islamistischen Verfassung zu sagen, was sich später zu einem mehrtägigen friedlichen Sitzstreik entwickelte. Nachdem die Zahl der Demonstranten nachgelassen hatte und viele nach Hause gingen, wurden die Demonstranten von den Anhängern der Muslim-Brüderschaft, die Pro-Mursi waren und die mit Bussen aus dem ganzen Land angekarrt wurden, angegriffen. Fünf Menschen wurden bei den Zusammenstößen getötet sowie Dutzende verletzt, als ihre Zelte verwüstet wurden. Einige wurde sogar brutal gefoltert, darunter Frauen, Ärzte und ein Botschafter, nur weil sie gerade in der Gegend waren.

Was mich wirklich fasziniert hat, war, dass Obama und Hillary Clinton Mursi nur 10 Tage zuvor gelobt haben. Tatsächlich besuchte Essam El Erian, ein Typ der Muslim-Bruderschaft, der auch Vizepräsident der „Freiheit und Gerechtigkeit“-Partei und Mursis Handlanger ist, gerade die USA. Höchstwahrscheinlich um neue Anweisungen zu erhalten, was zu tun ist, um dieser riesigen wachsenden Opposition auf der Straße entgegenzuwirken. Es ist eine Schande, dass die USA derart offen eine theokratische Diktatur feiert, die so offen jene vernichtet, die sich ihr widersetzen. Aber eine noch viel größere Schande war das Medien-Blackout über diese Ereignisse bei CNN, BBC und der New York Times, die ein Foto mit der Bildunterschrift „Ein Demonstrant der Muslimbrüderschaft heilt die Verwundeten“ veröffentlicht haben, als die ganze Welt wusste, dass die einzigen bewaffneten Menschen, die Anti-Mursi Demonstranten getötet und terrorisiert haben, die Islamisten waren. Wenig überraschend wurde darüber auch nicht im katarischen Al-Jazeera berichtet. Continue reading

Vom heißesten Scheiß der Hipster-Gegenkultur zum neoliberalen Regierungssprachrohr: VICE

von Mnar Muhawesh, 16. September 2016

Robbie Martin, Regisseur der Dokumentarfilmserie „A Very Heavy Agenda“, trifft sich mit Mnar Muhawesh bei „Behind the Headline“, um darüber zu diskutieren, wie VICE zu einem Schoßhund der Regierung wurde, der eine pro-interventionistische Agenda an ein Publikum bestehend aus Millenials verteilt, welches der Regierung gegenüber misstrauisch ist.

MINNEAPOLIS – Disney, Fox News, Bill Maher und ehemalige US-Regierungsbeamte — das liest sich wie eine zufällige Liste, richtig? Nun, sie haben eine überraschende Sache gemeinsam:

VICE. (englisch für „Laster“)

Nein, ich spreche nicht von Pornos, Drogen und Glücksspiel.

Ich spreche über das Multimedia-Imperium, das die Mainstream-Medienmaschine dabei anführt, „kantige“ Berichterstattung hinter einer hipstermäßigen, ultra-coolen Fassade zu produzieren. Continue reading