Zwangsmigration: Der Krieg des Zionismus gegen Europa (9/11)

von Gearóid Ó Colmáin, 6. März 2016

Disclaimer: Die in dieser Artikelserie vorgebrachte Sicht auf die Welt und die damit in Zusammenhang stehenden Meinungen spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung und Weltsicht des ÖDV-Exodus wider.

Ist Russland imperialistisch?

Es herrscht viel Verwirrung über die Natur des Imperialismus. Viele Analytiker behaupten, dass es in der heutigen Welt nur eine Form des Imperialismus gibt, nämlich den der NATO, und dass Länder wie Russland und China die Anführer einer globalen antiimperialstischen Front sind, die der Herrschaft der westlichen Konzern-Elite standhält. Allerdings hält diese Theorie einer Prüfung nicht stand. In seinem Buch „Imperialism: The Highest Stage of Capitalism“, definierte Vladimir Lenin den Imperialismus als Monopolkapitalismus. Er schreibt:

„Wenn es notwendig wäre, die kürzestmögliche Definition des Imperialismus zu geben, so müssten wir sagen, dass der Imperialismus die Monopolstufe des Kapitalismus ist. Eine solche Definition würde einschließen, was einerseits am wichtigsten ist, denn das Finanzkapital ist einerseits das Bankkapital von wenigen sehr großen monopolistischen Banken, vereinigt mit dem Kapital der monopolistischen Verbände der Industriellen; und andererseits, die Teilung der Welt ist der Übergang von einer Kolonialpolitik, die sich ohne Hindernisse auf Territorien ausdehnt, die von keiner kapitalistischen Macht vereinnahmt wird, hin zu einer Kolonialpolitik des monopolistischen Besitzes des Territoriums einer Welt, die vollständig aufgeteilt ist.“

Sowohl Russland als auch China werden von monopolkapitalistischen und staats-monopolkapitalistischen Unternehmen dominiert. In Russland ist der Staatsmonopol-Kapitalismus seit den Chruschtschow-Reformen von 1957 Realität, welche die Wirtschaft der Sowjetunion von der sozialistischen zu einer staatlich-kapitalistischen Produktionsweise veränderte, während China, seit den Tagen von Maos „neuer Demokratie“ bis Xi Jinping heute, schon immer verschiedene Formen des staatlichen Monopolkapitalismus verfolgte.

Da die Außenbeziehungen von Russland und China auf dem Schutz der Interessen ihrer jeweiligen Monopolunternehmen beruhen; sind ihre Außenbeziehungen im engeren Sinne imperialistisch. Das ist weit entfernt von der Sowjetunion von 1917 bis 1953, als proletarischer Internationalismus die Grundlage der sowjetischen Außenpolitik bildete. Dies ist die einzige Zeit in der modernen Geschichte, als Russlands Außenpolitik antiimperialistisch war. Als zum Beispiel Enver Hoxha, der Erste Sekretär der albanischen Arbeiterpartei, Josef Stalin in Moskau im Jahr 1946 besuchte, bot der sowjetische Führer an, Albanien mit all den notwendigen Materialien und dem Fachwissen für dessen rasche Industrialisierung zu versorgen. Stalin betonte die Bedeutung für Albanien bei der Entwicklung der Schwerindustrie, um die für die wirtschaftliche Selbstversorgung notwendigen Produktionsmittel zu schaffen. Hier wurden Kredite und Darlehen nicht mal in die Gleichung mit aufgenommen. All dies änderte sich, als Nikita Chruschtschow ans Ruder kam. Anstatt sozialistische Länder zur Industrialisierung zu ermutigen um autark zu werden, war es Chruschtschows Politik, Märkte für sowjetische Exporte zu erobern. Als die Albaner dieser Politik widersprachen, schikanierten die Anhänger Chruschtschows die albanische Regierung. Hoxha schreibt:

„Irgendetwas stimmte nicht, es gab nicht mehr diese frühere Atmosphäre, wo wir zu Stalin gingen und ihm ohne Zögern unser Herz ausgeschüttet hatten, und er hörte uns zu und sprach zu uns genauso ehrlich aus seinem Herzen, aus dem Herzen eines internationalistischen Kommunisten. Jeden Tag sahen wir in seinen Nachfolgern immer mehr Hausierer anstelle von Kommunisten.“

Die neue sowjetische kapitalistische Außenpolitik wurden auch von Che Guevara kritisiert, der beklagte, dass die „Hausierer“ Chruschtschows mehr daran interessiert waren, Waffen für einen Gewinn zu verkaufen, als freiwillig jemanden auf der Basis des proletarischen Internationalismus mit Waffen zu versorgen. Deshalb hat Hoxha die UdSSR in dieser Zeit korrekt als „sozial-imperialistisch“ beschrieben; das heißt Staatsmonopol-Kapitalismus oder Imperialismus als Sozialismus getarnt. Während der 1960er Jahre lieferte die revisionistische UdSSR schamlos Waffen an das faschistische Militärregime in Indonesien, während man all jene umbrachte, die mit der indonesischen kommunistischen Partei in Verbindung standen.

Der Chruschtschow-Revisionismus zerstörte die Wirtschaft der UdSSR, eine Zivilisation, die bis zu Stalins Tod die Hoffnung der Arbeiter auf der ganzen Welt war. Im Gegensatz zum Volksglauben war es nicht der Sozialismus, der 1991 zusammenbrach, sondern eher der sowjetische Staatskapitalismus, der unter dem Einfluss der zionistischen Oligarchen den Neoliberalismus übernommen hatte, indem er alle staatlichen Hindernisse für die totale Ausbeutung der Arbeiter zerstörte. Viele der Oligarchen, die das ehemalige sowjetische Territorium übernahmen, waren ehemalige Sträflinge in Arbeitslagern, die für ihren Betrug am sowjetischen System eingesperrt waren.

Die Zerstörung der UdSSR war, wie es Putin korrekt gezeigt hat, die größte Katastrophe des 20. Jahrhunderts. Der gewalttätige Putsch gegen das russische Parlament im Jahr 1993 wurde von Faschisten durchgeführt, die nichts anderes waren als die Hooligans, die Kiew im Jahr 2014 übernahmen. Der russische Ökonom Sergej Glayev beschreibt in seinem Buch „Genocide: Russia and the New World Order“ eloquent die Ideologie der Anhänger Jelzins:

„Die subjektive Disposition der Ideologen der zeitgenössischen Revolution in Russland erinnert stark, in Bezug auf den Hass und die Verachtung für das Volk ihres eigenes Landes, an Hitlers Propaganda oder trotzkistische Agitation.“ (Genocide: Russia and the New World Order, Seite 6)

Unter Jelzins Diktatur hat Russland Millionen von Menschen wegen seiner wirtschaftlichen Schwierigkeiten verloren, ein stiller und verborgener Genozid. Sergej Glayev schreibt:

„Der Gesamtüberschuss der Zahl der Todesfälle im Vergleich zur Zahl der Geburten im Zeitraum von 1992-1997 wird auf 3.890.000 Personen geschätzt. Zur gleichen Zeit werden die gesamtdemographischen Verluste Russlands für diese Jahre, als Folge der Verschlechterung der sozialen und wirtschaftlichen Lage und der Zerstörung eines normalen kulturellen und täglichen Lebensraums, auf 8 Millionen Menschen geschätzt, von denen ungefähr 3 Millionen vorzeitig gestorben sind und 5 Millionen wegen des starken Geburtenrückgangs nicht geboren wurden.

Glayev bezieht sich auf die rassistische „talmudische Ideologie“ von Russlands post-sowjetischer Elite, die als „Auserwählte“ regierten und für die gewöhnliche Russen als untermenschliche „weiße Sklaven“ galten.

Es ist dieser Albtraum, aus dem der russische Präsident Vladimir Putin hervorging.

Putin ist eine Kreatur von Gorbatschows UdSSR, weshalb der ehemalige Anführer der UdSSR, den Kommunisten wegen Hochverrats anklagen wollen, den derzeitigen russischen Amtsinhaber unterstützt.

Es ist aktenkundig, wie Putin sagte, dass er Michail Gorbatschow während des Putsches im Jahr 1991 unterstützte. Der Putsch war ein Versuch, die Sowjetunion zu retten, deren Verlust Putin später beklagen würde.

In einem kürzlichen Interview bezeichnete Putin Nikita Chruschtschow als einen „großen Anführer“, der der Welt beibrachte, Russland zu respektieren. Das ist eine Meinung, die von Kommunisten in der ehemaligen Sowjetunion geteilt wird. In seinem Buch „Chruschtschow und die Zerstörung der UdSSR“ zeigt Mikhail Kilev, dass Chruschtschow über Stalin gelogen hatte und ihn für viele der Verbrechen verantwortlich machte, die er und seine Kumpels begangen hatten, um den Kapitalismus in der UdSSR wiederherzustellen. Chruschtschows antikommunistische Politik war eine Katastrophe für die UdSSR, welche die Wirtschaft in eine tiefe Krise stürzte und einer Kaste korrupter Apparatschiks an die Macht verhalf, wo die Arbeiter demoralisiert wurden und unter dem neoliberalen Regime von Jelzin die Bedingungen für die totale Konterrevolution schuf. Die Lügen und Verbrechen von Nikita Chruschtschow sind ebenfalls gut dokumentiert in Grover Furrs Buch „Khrushchev Lied: The Evidence That Every “Revelation” of Stalin’s (and Beria’s) Crimes in Nikita Khrushchev’s Infamous “Secret Speech” to the 20th Party Congress of the Communist Party of the Soviet Union on February 25, 1956, is Provably False“.

Putin hat unrecht. Nikita Chruschtschow war kein großer Anführer. Im Gegenteil, er war unter den größte Schurken der modernen russischen Geschichte und Putin zeigt seine Respektlosigkeit für das russische Volk, wenn er sich auf so einen schrecklicken Verräter der russischen und sowjetischen Arbeiter bezieht.

Seit seiner Machtübernahme hat Putin viele bemerkenswerte Erfolge erreicht. Er hat die Wirtschaft wiederhergestellt, die Einheit des Landes vor dem Stellvertreterkrieg der NATO in Tschetschenien geschützt und hat einige der berüchtigsten zionistischen Oligarchen des Landes wie Vladimir Guzinsky und Michail Chodorskowski eingesperrt oder vertrieben. Putins Führung hat die Entstehung einer nationalen, patriotischen Bourgeoisie gesehen. Dieser Schutz der nationalen Interessen führte zu einer Konfrontation mit der NATO, die sich offen verschwören, um die Russische Föderation zu zerstückeln. Allerdings bleiben die Arbeitsbedingungen in Putins Russland mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung bei russischen Männern mit 56 Jahren erschreckend. Der durchschnittliche Lebensstandard und die industrielle Produktion liegen noch weit hinter der Sowjetunion zurück.

Das russische Volk lebt noch immer unter einer brutalen Klassendiktatur und die Tausenden von Russen, die jedes Jahr mit Porträts von Lenin und Stalin demonstrieren, beweisen, dass klassenbewusste Russen nicht an die antikommunistische Propaganda des bürgerlichen Staats glauben. Viele dieser Demonstranten erinnern sich an bessere Zeiten, als proletarische Demokratie über die bürgerliche Ausbeutung triumphierte. Daher ist der Vorschlag, dass Putin an der Spitze einer „anti-imperialistischen“ Allianz stehe, reine Phantasie. Der russische imperiale Staat beobachtet jedoch die Regeln und Protokolle der internationalen Diplomatie und ist daher der Garant für die Sicherheit von Satellitenstaaten wie Syrien. Dies steht im starken Gegensatz zu der Gesetzlosigkeit, der Anarchie und dem Völkermord, der von den Vereinigten Staaten verbreitet wird. Russland spielt daher eine defensive Rolle und sollte für die Einhaltung des Völkerrechts gelobt werden.

Ist China imperialistisch?

China ist ebenfalls ein aufstrebendes Reich. Im ersten Jahrzehnt nach der Befreiung des Landes durch die Kommunisten erhielt China wichtige Technologietransfers von der UdSSR. Doch mit dem Aufkommen des sowjetischen Revisionismus stoppten diese Transfers. Aber China hatte bis dahin bereits genügend Mittel, sich selbst zu industrialisieren, mit einer Konzentration auf die Schwerindustrie, so dass China eine unabhängige Industriemacht werden konnte. Obwohl Mao behauptete, die Prinzipien des Marxismus-Leninismus zu wahren, zeigt seine Politik, dass er eine Allianz der progressiven Bourgeoisie mit den Bauern und Arbeitern begünstigte. Maos dezentralisierte, gemeinschaftsbasierte Klassenallianz, die als „Neue Demokratie“ bezeichnet wurde, war weitaus näher der seines Vorgängers Sun Yat-sen als der des Marxismus-Leninismus, dessen Prinzipien die Diktatur des Proletariats und der armen Bauernschaft über alle Klassen erfordern. Wie es Bill Bland in seinem Buch The Class Struggle in China zeigte, repräsentierte Mao Zedong die bürgerliche Comprador-Fraktion in der kommunistischen Partei, während Kao Kang, der später kaltgestellt und möglicherweise ermordet wurde, die proletarische Diktatur befürwortete.

Maos Öffnung gegenüber den Vereinigten Staaten im Jahr 1972 beschleunigte die Super-Ausbeutung des chinesischen Proletariats. Maos revisionistische Regierung zögerte nicht dabei, diplomatische Beziehungen mit dem faschistischen Pinochet-Regime in Chile aufrechtzuerhalten. Die chinesischen Sozialimperialisten tragen auch eine Verantwortung für den Aufstieg von Al Qaida in Afghanistan, da sie in den 1980er Jahren Waffen an die Mujahedeen verkauften. Doch im Fall Chinas ist der islamistische Terrorismus in der Xinjiang-Provinz eher eine Form des Bumerang-Effekts als islamistischer Terrorismus im Westen, der überwiegend von einer False-Flag Natur ist. Mit anderen Worten kämpft die chinesische Volksbefreiungsarmee aufrichtig gegen islamistischen Terrorismus in der Provinz Xinjiang.

Obwohl die Präsenz Chinas in Afrika als Konkurrent des US-Imperialismus eine wichtige industrielle Entwicklung ermöglicht, ist das Interesse Chinas an Afrika von rein kommerzieller Natur und beruht auf der Nutzung von Ressourcen und Arbeit zugunsten des staatlichen Monopolkapitalismus. Es ist daher lächerlich, China als „anti-imperialistisch“ zu beschreiben. Als konkurrierendes Imperium in Afrika, das bessere Verträge anbietet und eine Politik der Nichteinmischung verfolgt, bietet China der nationalen Bourgeoisie die Gelegenheit, aus den Klauen des europäischen und amerikanischen Neokolonialismus zu entkommen, indem sie zu Satellitenstaaten des chinesischen Imperialismus werden. Während dieser Schritt progressiv ist, entfernt er nicht das Problem des Imperialismus.

Ist der Iran imperialistisch?

Was die anderen Akteure des Syrien-Konflikts angeht, so müssen ein paar Bemerkungen über die Rolle der Islamischen Republik Iran und der Hisbollah gemacht werden. Es sollte nicht übersehen werden, dass der Iran und die libanesische Hisbollah mit den Vereinigten Staaten bei der Unterstützung des islamistischen Terrorismus in Bosnien während der jugoslawischen Kriege im Jahr 1992 zusammengearbeitet haben, eine Politik, die später nach hinten losgegangen ist, als das unabhängige bosnische Regime für Sanktionen gegen den Iran in der UNO gestimmt hat. Die islamische Republik Iran, dessen khomeinische Ideologie angeblich die Kämpfe der Armen und der unterdrückten Nationen unterstützt hat, hat die Natur des Balkankonflikts völlig missverstanden und fällt auf die zionistische Propaganda herein, dass die Kriege eine christliche Verschwörung wären, um Muslime aus Europa zu vertreiben. Die Delegationen des bosnischen Anführers Alija Izetbegovic in den Iran und nach Libyen spielten mit dieser Täuschung und fütterten damit die Vorstellung eines „Kampfs der Kulturen“ zwischen muslimischen und christlichen Welten. Die theologischen und anti-marxistischen Postulate der islamischen Republik Iran machten es zu einem vorrangigen Ziel dieser zionistischen ideologischen Verschleierung.

Im Jahr 2011 hat Teheran trotz der offensichtlichen zionistischen Rolle im Arabischen Frühling die Aufstände in Nordafrika voll unterstützt. Während der zionistischen Bombardierung von Libyen sprachen die iranischen staatlichen Medienagenturen weiterhin von den islamistischen Terroristen als „Revolutionäre“. Die Libanon-Miliz Hisbollah jubelte auch den Al Qaida-Terroristen in Libyen zu. Tatsächlich bedeuteten die chinesische und russische Stimmenthaltungen im UN-Sicherheitsrat, zusammen mit der Unterstützung des Iran und der Hisbollah für die Terroristen, dass Libyen die volle Kraft des Welt-Zionismus über 8 Monate ganz allein ertragen musste. Viele sehen die libanesische Hisbollah als eine „anti-imperialistische“ und „anti-zionistische“ Organisation. Während sie sicherlich eine wichtige Rolle bei der Befreiung Syriens von der zionistisch-wahhabitischen Aggression spielen und den Libanon vor israelischer Besatzung und Bombardierung verteidigt haben, muss hier ihre Rolle beim Arabischen Frühling des Jahres 2011 hervorgehoben werden.

In einer im Fernsehen übertragenen Rede vom 19. März 2011 lobte der Führer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, die arabischen Aufstände in Nordafrika und auf der arabischen Halbinsel und stellte fest, dass jede Unterstellung, dass die Aufstände von den Vereinigten Staaten unterstützt werden, falsch und ungerecht wären. Er begründete diese Interpretation auf der Grundlage der Tatsache, dass all die gestürzten Regime Kollaborateure der USA waren. Nasrallah ging der großen zionistischen Täuschung auf den Leim, denn wir haben seit 2011 bewiesen, dass der Arabische Frühling ein gut durchdachtes, gut ausgeführtes geostrategisches Projekt war, um einen neuen Nahen Osten in Übereinstimmung mit der israelischen Hegemonie zu gestalten.

Nasrallah lag falsch, als er meinte, dass die nordafrikanischen Regimes uneingeschränkte Kollaborateure des US-Imperialismus waren. Es gab gravierende Unterschiede zwischen Mubarak und den Vereinigten Staaten über den Krieg im Irak, die Teilung des Sudan und den Krieg gegen den Terrorismus. Ben Ali von Tunesien hat ebenso wiederholt die amerikanische Doppelmoral kritisiert, was Fragen den Nahen Osten betreffend angeht. Und genauso bei Muammar Gaddafi, dessen ganzes pan-afrikanisches Projekt eine große Bedrohung für US-imperiale Interessen darstellte. Nasrallah hat viel getan, um den Arabischen Frühling seiner Zuhörerschaft zu verkaufen, indem er sogar die Lügen zitierte, die von der westlichen Konzernpresse verbreitet wurden. Es ist schwer zu glauben, dass er einem solch lächerlichen Unsinn auf den Leim gegangen ist. Die Tatsache, dass Nasrallah nicht die zionistische Rolle in diesen Aufständen untersuchte und dass er dem Schlachten in Libyen zusah und den brutalen Mord an Gaddafi feierte, sollte bei unserer Einschätzung seines „Antiimperialismus“ nicht vergessen werden.

Während die islamische Republik Iran noch keine Weltmacht ist, ist sie eine aufstrebende kapitalistische Macht, die eine Außenpolitik nach ihren strategischen und ideologischen Interessen verfolgt. In diesem Sinne qualifiziert sich der iranische Kapitalismus für den Status eines aufstrebenden Reichs. Allerdings spielen der Iran und die Hisbollah derzeit eine sehr konstruktive Rolle bei der Verteidigung der syrischen arabischen Republik, während die neuen und expandierenden fremdsprachigen Medien Raum für umfassendere und wahrheitsgemäße Debatten im Westen bieten.

Fazit

Die Menschen in Russland, China und im Iran haben jeden Grund, ihre eigenen Regierungen zu beschuldigen, damit die Krise im Jahr 2011 in Libyen eskalieren konnte. Hätten diese Länder Gaddafi unterstützt, wäre den syrischen Terroristen eine wichtige Basis für ihre Angriffe auf Damaskus verwehrt geblieben, und damit wäre auch Russland, China und der Iran sicherer geworden. Tatsächlich könnte die Enthaltung von Russland und China sowie die Unterstützung des Iran für eine Konterrevolution in Libyen als Akte der unverzeihlichen diplomatischen Dummheit, oder noch schlimmer, als Hochverrat beschrieben werden, angesichts der Tatsache, dass alle drei aufstrebenden Mächte Al Qaida-Aufständen innerhalb ihrer eigenen Grenzen gegenüberstehen.

Das Aufkommen von Russland, China und dem Iran als globale Mächte ist eine positive Entwicklung insofern, da es den Antrieb der NATO für totale, unipolare, globale Herrschaft eindämmt. Doch keine dieser Mächte kann ernsthaft behaupten, „antiimperialistisch“ zu sein.


Inhaltsverzeichnis

Teil 1:  Ist Victor Orban der „Chávez Europa’s“?
Teil 2:  Die Militarisierung des Flüchtlings
Teil 3:  Barnetts Fünf Ströme der Globalisierung
Teil 4:  Rothschilds „Schlachtschiffe“
Teil 5:  Die Balkanisierung Europas: Neo-Prometheismus und Neo-Osmanismus
Teil 6:  Die „Deutsche Frage“
Teil 7:  Wie die Gedankenpolizei der Pseudo-Linken über Rasse denkt
Teil 8:  Die Multikulti-Politik
Teil 9:  Ist Russland imperialistisch?
Teil 10: Präsident Wladimir Putin: Ein Mysterium
Teil 11: Zionismus: Imperialismus im Zeitalter der Konterrevolution

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