von Gearóid Ó Colmáin, 11. April 2016
Disclaimer: Die in dieser Artikelserie vorgebrachte Sicht auf die Welt und die damit in Zusammenhang stehenden Meinungen spiegeln nicht notwendigerweise die Meinung und Weltsicht des ÖDV-Exodus wider.
Zionismus: Imperialismus im Zeitalter der Konterrevolution
Während der 1920er Jahre formulierte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, Josef Stalin, was er für den wesentlichsten Beitrag Lenins zur marxistischen politischen Ökonomie hielt. Leninismus, schrieb er, ist Marxismus in der Zeit der proletarischen Revolution. Seit 1989 wurden die proletarischen und nationalen Befreiungsrevolutionen in der ganzen Welt von einem allgemeinen, globalen gegenrevolutionären Aufschwung umgestürzt. Es ist ein politisches Phänomen, das den Angriff der US-Farbrevolutionen gesehen hat, das versucht, den bürgerlichen Nationalstaat an sich zu beseitigen, das letzte Hindernis vor der totalen Ausbeutung der Welt durch die globale Konzern- und Finanzelite.
In diesem Essay habe ich dargelegt, dass die zeitgenössische Form dieser konterrevolutionären Ideologie, dieses imperialen Antriebs für die globale Herrschaft, der Zionismus ist. Man könnte also Stalins Definition des Leninismus wiedergeben und behaupten, dass der Zionismus eigentlich Imperialismus im Zeitalter der kapitalistischen Konterrevolution ist. Mit anderen Worten, der Zionismus ist die Form des zeitgenössischen westlichen Imperialismus. Doch im Gegensatz zum russischen oder chinesischen Imperialismus hat der westliche Imperialismus oder Zionismus eine religiöse und ethnische Dimension. Der Zionismus ist eine messianische und rassistische Ideologie, die sich nicht nur auf säkularen, jüdischen Nationalismus stützt, sondern im Talmudismus wurzelt.
Der Zionismus strebt durch die Kontrolle des westlichen Finanzkapitalismus eine Weltregierung an. Lenin beschrieb im Jahr 1915 als „unbestreitbare“ Tatsache, dass „die Entwicklung in Richtung Monopole geht, also auf ein einziges Weltmonopol, ein einziges Weltkartell“. Aber Lenin wies auch darauf hin, dass dieser Antrieb zur unipolaren globalen Macht auch die Widersprüche in der Weltwirtschaft verstärken würde. Ein überzeugendes Beispiel dafür heute ist der versteckte Krieg von niedriger Intensität, der derzeit von den Vereinigten Staaten / Israel gegen Deutschland geführt wird: Die westliche imperiale Allianz wendet sich gegen sich selbst.
Allerdings kann kein Widerstand der Völker gegen den Zionismus erreicht werden, wenn das Imperium weiterhin seine Gegener überlistet. Der bereits erwähnte General Barnett versteht seine Feinde gut. Er lehrte Marxismus an der Harvard Universität und hat ein Buch geschrieben, in dem er die afrikanische Politik der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mit der Sozialistischen Republik Rumänien vergleicht. In seinem Buch „Blueprint for Action“ weist er darauf hin, dass der Vater der Kriegsführung der 4. Generation Mao Zedong ist. Die imperiale Großstrategie führt jetzt einen Krieg mit den Mitteln, die während der chinesischen Revolution entwickelt worden sind, einer der größten antikolonialen Kämpfe in der Geschichte. Der Schlüssel für den antiimperialistischen Widerstand heute muss daher das Verständnis darüber sein, wie man die Werkzeuge des Imperialismus gegen den Imperialismus selbst wendet.
Der Marxismus ist ein unverzichtbares Werkzeug für das Verständnis des Kapitalismus, reicht aber für ein volles Verständnis der Komplexitäten der imperialen Strategie und der Taktiken im Informationszeitalter nicht aus. Barnett und viele andere Militärstrategen aus den USA/Israel sind eifrige Studenten der Sozialpsychologie und insbesondere der OODA Loop Theorie von General Boyd. Das OODA steht für Observation, Orientierung, Entscheidung (Decision), Aktion. Nach Boyd tritt die Entscheidungsfindung in einem wiederkehrenden Zyklus nach dem Schema observieren-orientieren-entscheiden-handeln auf. Eine Entität (ob Einzelperson oder eine Organisation), die diesen Zyklus schnell verarbeiten kann, die auf sich entfaltende Ereignisse schneller als ein Gegner reagieren kann, kann damit in den Entscheidungszyklus des Gegners „einsteigen“ und einen Vorteil gewinnen.
Man konnte die Psychologie während des Arabischen Frühlings bei der Arbeit sehen. Die starre ideologische Orientierung der durchschnittlichen „Linken“ sah die Aufstände in Tunesien als Beweis dafür, dass die Leute gegen einen von den USA unterstützten Diktator und sein „neoliberales“ Regime rebellierten. Diese Interpretation wurde durch strategisch platzierte „Kritiker“ der US-Außenpolitik in den Nachrichtenstationen des zionistischen Marionettenstaats Katar verstärkt, während die anfängliche Gleichgültigkeit der westlichen Presse die Interpretation der tunesischen Revolte als echten Graswurzelaufstand gegen den US-Imperialismus bestätigte.
Strategen aus den Vereinigten Staaten und aus Israel waren durch ihr tiefes Verständnis des „linken“ Diskurses in der Lage dies zu tun. Sie verstanden auch, dass die „antiglobalistische“ Form der Protestbewegung echte Kritiker des US-Imperialismus täuschen würde und dadurch ihre Fähigkeit, auf die US-orchestrierten Revolutionen rational zu reagieren, behindern würde.
Im Arabischen Frühling wurde die invertierte marxistische Dialektik, die Systemtheorie, die Psychologie, die Militärwissenschaft und die Nutzentheorie gegen eine nutzlose und durcheinandergebrachte Antikriegsbewegung ins Rennen geführt, die die markanten Sprüche des „Volksaufstandes“ und der „Niederlage des US-Imperialismus im Nahen Osten“ durch eine der erfolgreichsten und beeindruckendsten US/israelischen geostrategischen Operationen in der modernen Geschichte in ihre Köpfe implantiert.
Am Vorabend der NATO-Bombardierung von Libyen zog die BBC vorhersehbar einen alten zuverlässigen „Kritiker der US-Außenpolitik“, Noam Chomsky, aus dem Hut. Der amerikanische Philosophenveteran stimmte zu, dass der Westen eine „Pflicht“ hatte, die „Massaker in Libyen zu stoppen“ und stellte so sicher, dass keine moralische Empörung unter der sogenannten „Antikriegsbewegung“ zu einer Intervention durch die NATO aufkeimen würde. Die Einladung von Noam Chomsky durch die zionistisch-kontrollierte BBC verdeutlicht die Wichtigkeit für den britischen Geheimdienst, potentielle „linke“ Gegner ideologisch bei den Vorbereitungen von sorgfältig geplanten Aggressionskriegen zu entwaffnen, die als „humanitäre Interventionen“ getarnt sind.
Chomsky stellte fest, dass „eine Zeit kommen könnte, wo es für den Westen sinnvoll wäre, sich einzumischen … aber die Frage lautet, ob diese Zeit gekommen ist“. Kein Antiimperialist würde jemals vorschlagen, dass es für den Westen Sinn machen könnte, militärisch in ein anderes Land einzugreifen, unter keinen Umständen.
Angesichts der anarchistischen Ideologie von Chomsky — genau jene Ideologie, die durch die CIA in den Farbrevolutionen instrumentalisiert wurde — wusste die BBC genau, dass er dem falschen „Volksaufstand“ in Benghazi zustimmen würde; und somit die Rechtfertigung für das führen eines „humanitären“ Krieges zur Unterstützung der „Revolution“ liefert.
Im Jahr 2013 wurde eine massive militärische Destabilisierung von Brasilien von US-NGOs durchgeführt, die unter der Leitung der CIA operierten, um die Popularität einer Regierung zu schwächen, die sich in den Augen Washingtons zu nahe an Russland und China angenähert hat. Auch hier erhielt die „Essigrevolution“ der CIA die volle Unterstützung aus den meisten „linken“ Lagern. Wieder einmal triumphierte die militärische Geostrategie über die antiimperialistische Analyse.
Die gegenwärtige Flüchtlingskrise beweist, dass die US/israelische militärische Geostrategie um ihre Gegner im Kreis läuft, die anstatt die Täter zu identifizieren, die menschliche Wesen als Waffen einsetzen, unbewusst mit dem Plan des Zionismus zusammenarbeiten, Europa mit Migranten zu überschwemmen mit dem Zweck, einen Bürgerkrieg auf der europäischen Halbinsel zu entfachen. Es ist eine verzweifelte Anstrengung um eine eurasische Integration zu verhindern, eine schädliche Aussicht für das, was das Pentagon als „volle Dominanz des Spektrums“ bezeichnet.
Diejenigen, die sich dem Chor der Begrüßung der Flüchtlinge/Migranten (Refugees Welcome) angeschlossen haben, sind unwissende Teilhaber an einer Erweiterung der neokolonialen Kriege des Zionismus in Afrika und im Nahen Osten. Sie sind auch an der Billigung und der Vertuschung eines modernen Sklavenhandels mitschuldig. Um sich dem Imperialismus entgegenzusetzen erfordert das Studium der Logik seiner geostrategischen Operationen. Die absichtliche Überflutung Europas durch den Imperialismus mit einem wahhabitisierten Lumpenproletariat aus einem vom Krieg zerrissenen Land aus dem Süden wird der Sache der Arbeiter, der Sache der menschlichen Freiheit nicht dienlich sein. Vielmehr wird es dazu beitragen, die Vereinigung der europäischen Halbinsel mit dem eurasischen Landesinneren zu verhindern. Es wird auch zur weiteren Kolonisierung und Zerstörung von unabhängigen Nationen in Afrika und im Nahen Osten, wie Eritrea und Syrien, beitragen.
Ein Beispiel für die Unfähigkeit der marxistisch-leninistischen Parteien, sich mit der Militarisierung von Migranten durch den Imperialismus auseinanderzusetzen, kommt von der Kommunistischen Partei Großbritanniens (marxistisch-leninistisch). Ihr Argument für die Einwanderung würde unter normalen Umständen passend erscheinen, doch sie scheitern an der Benennung des Problems, wenn die Einwanderung zu einem Werkzeug des Imperialismus wird, eine spezifische Geostrategie, die auf die Destabilisierung von sowohl des Herkunftslandes als auch des Ziels des Migranten abzielt.
Der jüngste Beschluss der CPGBML (Communist Party of Great Britain, Marxist-Leninist) ist es Wert, hier vollständig wiedergegeben zu werden:
Diese Partei glaubt fest daran, dass die Einwanderung nicht die Ursache der Missstände der Arbeiterklasse in Großbritannien ist, die allein das Ergebnis der Misserfolge des kapitalistischen Systems sind.
Einwanderungs- und Asylgesetze und -kontrollen unter dem Kapitalismus haben nur ein echtes Ziel: Die Teilung der Arbeiterklasse entlang der Rassengrenzen, wodurch die Fähigkeit der Klasse zur Selbstorganisation und zum revolutionären Kampf gegen den Imperialismus verheerend geschwächt wird.
Diese Kontrollen haben die weitere Wirkung der Erzeugung einer Armee von „illegalen“ Arbeitseinwanderen, die zum Opfer der Superausbeutung werden und in schlimmen Bedingungen als Unterschicht leben müssen, außerhalb des Systems, die Angst davor hat sich zu organisieren und so zu einer Abwärtsspirale bei den Löhnen und den Bedingungen aller Arbeiter führt.
Die Geißel des Rassismus, zusammen mit allen anderen Krankheiten des Kapitalismus, wird nur nach dem erfolgreichen Sturz des Imperialismus endgültig abgeschafft. Doch da die Einwanderung genausowenig unter dem Kapitalismus abgeschafft werden kann wie die Lohnsklaverei, sollte unser Ruf nicht der weiteren Kontrolle der Migranten gelten und diese zum Sündenbock machen, sondern der Abschaffung aller Grenzkontrollen, als Teil des breiteren Kampfes, um den Rassismus aus der Arbeiterbewegung zu entfernen und eine Einheit unter den Arbeitern in Großbritannien herzustellen, um so den Kampf für den Kommunismus zu stärken.
Das Problem hierbei ist, dass zwischen der Einwanderung in die imperialistischen Länder und Einwanderung in Länder des semi-kolonialen Typs nicht unterschieden wird. Syrien, zum Beispiel, wurde dazu gezwungen seine Grenzen zu schließen wegen dem Durchlass von Terroristen im Dienste des Imperialismus. Unter solchen Umständen wäre es lächerlich, die syrische Regierung für die Errichtung von Zäunen zum Schutz ihrer Grenzen zu verurteilen. Ebenso hat sich Ungarn, ein kleines Land, das gerade bescheidene Schritte unternommen hat, um sich aus den Klauen des US-Imperialismus unter der Kontrolle des IWFs zu befreien, dazu entschieden Zäune zu errichten, um seine Grenzen vor etwas zu schützen, das als Versuch des US-Imperialismus wahrgenommen wird, das Land zu destabilisieren. Unter diesen Bedingungen ist eine solche Entscheidung völlig gerechtfertigt. Die CPGBML argumentiert richtig, dass „die Geißel des Rassismus, zusammen mit allen anderen Krankheiten des Kapitalismus, erst nach dem erfolgreichen Sturz des Imperialismus endgültig abgeschafft ist“. Die Errichtung von Zäunen in Ungarn ist Teil dieses Kampfs gegen den Imperialismus, wenn Migranten klar als Waffen der imperialistischen Strategie gegen widerspenstige Nationalstaaten eingesetzt werden.
Die Tatsache, dass der Zionismus die Flüchtlingskrise dazu benutzt, um seine imperialistische Agenda zu fördern, bedeutet allerdings nicht, dass alle Flüchtlinge auf der Welt zu diesem Zweck missbraucht werden. Vielmehr ist es wie im Arabischen Frühling, wo die sozialen Ungleichheiten des Kapitalismus vom Imperialismus dazu benutzt wurden, die Sache des Kapitalismus zu fördern, so werden auch viele Flüchtlinge aus dem Nahen Osten und Afrika für denselben Zweck benutzt.
Weltweit wird der Homo Sapiens vom Homo Economicus verdrängt: Ein leerer, gehirngewaschener, wurzelloser Kosmopolit, ein deterritorialisierter und umerzogener Nomade, der hoffnungslos von den Erfordernissen des Kapitals hin und hergerissen ist. Mittlerweile setzt der Zionismus den unaufhörlichen und gänzlich betrügerischen Krieg gegen den Terror fort, mit allgegenwärtiger Massenüberwachung der „Nationen“ (Goyim), während zur gleichen Zeit Juden vom israelischen Regime dazu ermutigt werden, Europa zu verlassen und sich in arabischen Ländern anzusiedeln, die durch die Kriege des Zionismus ruiniert und entvölkert wurden.
Die „Flüchtlingskrise“ ist zweifellos ein weiterer Schritt zur Schaffung eines Groß-Israels. Benjamin Netanyahu hat vor kurzem den nationalen israelischen Nachrichten mitgeteilt, dass Israel eine „Weltmacht“ werden muss.
Für politisch korrekte Kritiker könnte Victor Orbans Zaun unmenschlich und fremdenfeindlich erscheinen, doch in diesem Moment in der Geschichte ist die konkrete Wahl, vor die wir gestellt werden, zwischen temporären Zäunen, die die Nationen vor dem Imperialismus schützen, oder zionistischen Mauern, die gebaut wurden, um die Menschheit einzusperren.
Inhaltsverzeichnis
Teil 1: Ist Victor Orban der „Chávez Europa’s“?
Teil 2: Die Militarisierung des Flüchtlings
Teil 3: Barnetts Fünf Ströme der Globalisierung
Teil 4: Rothschilds „Schlachtschiffe“
Teil 5: Die Balkanisierung Europas: Neo-Prometheismus und Neo-Osmanismus
Teil 6: Die „Deutsche Frage“
Teil 7: Wie die Gedankenpolizei der Pseudo-Linken über Rasse denkt
Teil 8: Die Multikulti-Politik
Teil 9: Ist Russland imperialistisch?
Teil 10: Präsident Wladimir Putin: Ein Mysterium
Teil 11: Zionismus: Imperialismus im Zeitalter der Konterrevolution